Musikverein

Beethovens letzter Wille in zweierlei Gestalt

Julian Rachlin (Archivbild)
Julian Rachlin (Archivbild)(c) imago images/ITAR-TASS (Sergei Karpukhin via www.imago-images.de)
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Vor seiner Aufführung von Beethovens Violinsonaten im Konzerthaus spielte Julian Rachlin mit Freunden das späte B-Dur-Quartett im Gläsernen Saal. Cornelius Obonya las das Heiligenstädter Testament.

Geigerische Meisterschaft durfte vorausgesetzt werden, Julian Rachlins engagierte Auseinandersetzung mit Beethovens Spätwerk ist jedoch unter mannigfaltigen Aspekten zu betrachten. Da schien einerseits die Dramaturgie so intelligent wie charmant, als das B-Dur-Streichquartett, op. 130, mit der ursprünglich geplanten Finallösung, der „Großen Fuge“, kombiniert wurde. Andrerseits dient die fragwürdige Mischkulanz aus Musik und Sprache bloß dem Transport von Klischees, kaum tieferem Verständnis – selbst wenn ein so exzellenter Sprecher wie Cornelius Obonya zur Verfügung steht.

„Rachlin & Freunde“ lautete das Musikvereinsmotto zum Wiedereinstieg in die Kammermusik. Das erinnerte an Rachlins früheres Festival in Dubrovnik. Ob sich ein ad hoc zusammengefügtes Streichquartett zum homogenen Ensemble formiert, ist bestenfalls vom Stand der Sterne abhängig.

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