USA

Texas: Hunderte nahmen Abschied von George Floyd

Aufbahrung von George Floyd in der Kirche in Houston
Aufbahrung von George Floyd in der Kirche in HoustonREUTERS
  • Drucken

Der bei einem Polizeieinsatz getötete Afroamerikaner George Floyd ist vor der Beisetzung in einer Kirche im US-Bundesstaat Texas aufgebahrt worden. Wegen der Gefahr durch das Coronavirus gelten strikte Sicherheitsmaßnahmen.

Der bei einem Polizeieinsatz getötete Afroamerikaner George Floyd ist vor der Beisetzung in einer Kirche im US-Bundesstaat Texas aufgebahrt worden. Hunderte Besucher der Kirche "The Fountain of Praise" im Südwesten der Großstadt Houston nahmen am Montag Abschied von Floyd, dessen brutaler Tod Ende Mai einen landesweiten Aufschrei, Proteste und Unruhen ausgelöst hatte.

Floyds goldglänzender Sarg in der Kirche war geöffnet, TV-Bilder zeigten Menschen, die nacheinander zu seinem Leichnam vorgelassen wurden. Darunter waren auch mehrere Uniformierte und ein Mann, der vor dem Getöteten niederkniete. Mehrere Personen reckten auch die Faust als Zeichen des Kampfes gegen Rassismus vor dem Sarg in die Luft. Wegen der Gefahr durch das Coronavirus gelten bei den Trauerfeierlichkeiten strikte Sicherheitsmaßnahmen. So zeigten Fotos, wie bei Besuchern vor der Kirche die Körpertemperatur gemessen wurde. Die Menschen - meistens eine Gesichtsmaske tragend - wurden aufgefordert, Abstand voneinander zu halten.

Floyd war am 25. Mai bei einer brutalen Festnahme in Minneapolis im Bundesstaat Minnesota getötet worden. Ein weißer Polizeibeamter hatte sein Knie fast neun Minuten lang in den Nacken des am Boden liegenden Mannes gedrückt - trotz aller Bitten des 46-Jährigen, ihn atmen zu lassen. Die anhaltenden Massenproteste setzen auch US-Präsident Donald Trump unter Druck. Am Dienstag soll Floyd in Pearland bei Houston beigesetzt werden. Floyd war in Houston aufgewachsen.

Lage in New York ruhig

Auch nach dem vorzeitigen Ende der Ausgangssperren in der US-Metropole New York ist es in der Nacht zum Montag nicht erneut zu Ausschreitungen gekommen. Nachdem es am Rande der Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt vergangene Woche zu Sachbeschädigungen und Plünderungen gekommen war, hatte Bürgermeister Bill de Blasio am 1. Juni zunächst ein Ausgehverbot ab 23.00 Uhr ausgesprochen.

Von Dienstag bis Samstag war dieses dann auf 20.00 Uhr vorverlegt worden. Hintergrund der Proteste in den USA ist der gewaltsame Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem Polizeieinsatz in Minneapolis am 25. Mai.

Obwohl die Proteste auch am Wochenende anhielten und die Teilnehmerzahlen sogar noch wuchsen, waren Samstag und Sonntag keine größeren Probleme bekanntgeworden. Vielerorts knieten Tausende stumm nieder oder sie sangen und tanzten friedlich, um umfassende Polizeireformen zu fordern. De Blasio hatte am Sonntag die ursprünglich für den Abend angesetzte Ausgangssperre aufgehoben.

Am Montag gingen die Proteste weiter. Unter anderem demonstrierten Hunderte Bedienstete der Stadt gegen den Umgang des Bürgermeisters mit der Krise. Dieser habe unter anderem aggressives Polizeiverhalten und Festnahmen über Nacht nicht verhindert. Vergangene Woche hatten mehr als 400 aktuelle und frühere Mitarbeiter der Stadt in einem offenen Brief gefordert, dass die Kompetenzen der Polizei zurückgefahren werden.

Bundesstaat News York kündigt Polizeireformen an

Der US-Bundesstaat New York will nach tagelangen Protesten in den Vereinigten Staaten Teile seiner Polizeiarbeit verändern. Unter anderem sollen die Ergebnisse von Disziplinarverfahren gegen Polizisten künftig besser öffentlich zugänglich sein und Würgegriffe durch Einsatzkräfte verboten werden, kündigte der Gouverneur des Staates, Andrew Cuomo, am Montag an.

Diese Veränderungen könnten das Repräsentantenhaus und der Senat des Staates noch diese Woche beschließen, hieß es weiter. Für große Teile der Protestbewegungen zählen solche Schritte zu den Minimalforderungen. Viele Aktivisten fordern darüber hinaus deutlich weniger öffentliche Mittel für die Polizei oder eine komplette Neustrukturierung von öffentlicher Sicherheit auf Basis von Prävention und Sozialarbeit.

In Minneapolis hatten am Sonntag neun von zwölf Stadträten erklärt, das Minneapolis Police Department sei in seiner gegenwärtigen Aufstellung nicht mehr reformierbar. In Minneapolis war am 25. Mai der Afroamerikaner George Floyd bei einer brutalen Festnahme ums Leben gekommen.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.