Mit eigenen Einnahmen sieht es in nächster Zeit wohl sehr düster aus.
Ehrlich ist der Mann: EU-Kommissions-Vizepräsident Valdis Dombrovskis sagte neulich in einem Interview mit der „Welt“, dass die 750 Milliarden Euro Schulden, die die Gemeinschaft für das EU-Coronakrisenprogramm machen will, wohl aus ihren EU-Beiträgen bezahlt werden müssen. Offiziell heißt es ja, dass der gemeinsame Coronakredit von 2028 bis 2058 aus neu zu schaffenden Einnahmen der EU – Digitalsteuer, Plastiksteuer etc. – abgetragen werden soll.
Allerdings, so Dombrovskis, sei es nicht sehr realistisch, dass sich die EU in den nächsten sieben Jahren auf mehr als eine Plastiksteuer einigen wird. Und die wird nur einen Bruchteil jener 25 Milliarden Euro einbringen, die jährlich für die Abtragung der Coronaschuld aufzuwenden sein werden.
Wenn das Programm die südeuropäischen Schulden-Problemkinder stabilisiert, dann ist das ja eigentlich nicht schlecht angelegtes Geld. Denn die dortige Situation hat das Zeug, eine Eurokrise 2.0 auszulösen, bei der uns die Gemeinschaftswährung um die Ohren fliegt.