Der ehemalige Novomatic-Chef Harald Neumann wollte zu den Hintergründen der Casinos-Vorstandsbestellung wenig sagen. Ein Oberstaatsanwalt der WKStA erzählte dafür umso mehr.
Die Erzählstränge, die sich aus der berühmten Finca auf Ibiza bis in die österreichische Innenpolitik ziehen, wären schon verworren genug: Im parlamentarischen Untersuchungsausschuss geht es um mutmaßliche versteckte Geldflüsse und Parteispenden, um Postenschacher und möglichen Gesetzeskauf. Die Parlamentarier wollen in dem Themenkomplex aber auch noch einer anderen Frage nachgehen: Werden die Ermittlungen der Behörden rund um die Causa Ibiza politisch beeinflusst?
Am Dienstag zeigte sich im Lokal 7 in der Hofburg zumindest eines: Der schon länger schwelende Streit zwischen Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) und der „Soko Ibiza“ bremst die Aufklärungsarbeit. Als Auskunftsperson geladen war der Ibiza-Ermittler und Oberstaatsanwalt Matthias Purkart von der WKStA. Die Behörde geht den möglichen Gesetzesbrüchen nach, über die im Ibiza-Video besprochen wurde. Die „Soko“ im Bundeskriminalamt ermittelt unter anderem in ihrem Auftrag.