Die schwedische Staatsanwaltschaft beendet ihre Ermittlungen. Stig Engström soll den Ministerpräsidenten im Jahr 1986 ermordet haben. Darauf deuten die Indizien. Der Verdächtige ist schon lange tot. Der Fall wird das Land weiter beschäftigen.
Der Zeuge wird zum Mörder. Das ist kurz gesagt die Wendung im Mordfall Olof Palme. Mitten in der Coronakrise versucht Schweden sein größtes nationales Trauma hinter sich zu lassen, 34 Jahre nach den tödlichen Schüsse am Abend des 28. Februar 1986. Aber schon kurz nach der Pressekonferenz von Polizei und Staatsanwaltschaft steht fest: dieser Fall wird das Land weiter beschäftigen. Denn den mutmaßlichen Mörder, den Staatsanwalt Krister Petterson am Mittwoch um 9.30 Uhr der Öffentlichkeit präsentiert, ist ein alter Bekannter: Stig Engström, der sogenannte „Skandiamann“. Doch er ist seit fast 20 Jahren selbst nicht mehr am Leben.
Der 28. Februar 1986 ist eine Zäsur für das Land. Es ist der Tag, an dem Schweden seine Unschuld verliert. Olof Palme besucht an diesem Abend mit seiner Frau ein Kino am Stockholmer Sveavägen. Seine Leibwächter hat er nach Hause geschickt. Kurz nach 23 Uhr macht er sich zu Fuß auf den Weg in die Stockholmer Altstadt. Dort liegt seine Wohnung. Der Täter nähert sich von hinten. An der Ecke Sveavägen Tunnelgatan fallen plötzlich zwei Schüsse. Der eine trifft Olof Palme, der andere verfehlt nur um Millimeter seine Frau Lisbeth. Passanten eilen herbei. Es dauert, bis klar wird, um wen es sich bei dem Opfer handelt. Noch vor Mitternacht macht die Nachricht in den Stockholmer Zeitungsredaktionen die Runde.