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"Dreckiges Spiel" brachte Rapid "ungeheures Glücksgefühl"

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Bei Rapid war die Freude über die drei Punkte verständlicherweise groß. Für LASK-Coach Valerien Ismael war es "ein richtig bitterer Moment".

Nach drei Runden in der Meistergruppe ist Rapid trotz Verletztenmisere auf Kurs Richtung internationales Geschäft. Ein "dreckiges Spiel" (Kapitän Stefan Schwab) beim LASK bescherte den Grün-Weißen am Mittwoch einen 1:0-Sieg, Trainer Dietmar Kühbauer "ein ungeheures Glücksgefühl" und Platz zwei hinter Serienmeister Salzburg. Für LASK-Coach Valerien Ismael war es "ein richtig bitterer Moment".

Ausschlaggebend für die Niederlage der schwarz-weißen Athletiker war ein Blackout von Philipp Wiesinger. Der Innenverteidiger übersah in der 87. Minute bei einem seinem Goalie Alexander Schlager zugedachten Pass Rapids griechischen Goalgetter Taxiarchis Fountas in der Mitte, der hatte in der Folge leichtes Spiel mit dem LASK-Schlussmann. Die Oberösterreicher, die wegen ihres unerlaubten Mannschaftstrainings in der Corona-Pause überdies mit einem Punkteabzug bestraft wurden, sind mit nunmehr vier Zählern Rückstand auf Rapid Vierter in der Tabelle.

"Wir werden jetzt aber nicht den Fehler machen, dass wir in Mitleid verfallen. Leistung, Motivation und Moral stimmen. Weniger stimmt, dass wir jetzt schon drei Tore in den Schlussminuten kassiert haben", merkte Chefcoach Ismael nach der Partie an. Zuvor hatten die Linzer Rapid überwiegend unter Kontrolle gehabt, lediglich offensiv wollte es nicht so richtig klappen. "Es sind auch immer Fifty-fifty-Entscheidungen, die ein Spiel zum Kippen bringen können", dozierte der Franzose. "Das Momentum ist derzeit einfach nicht auf unserer Seite."

Bei Rapid war die Freude über die drei Punkte verständlicherweise groß. "Dieser Sieg war Goldes wert. Drei Punkte beim LASK und jetzt vier Punkte vor ihnen", sagte Kühbauer, der den Sieg einem vor kurzem schwer erkrankten Rapid-Fan widmete. "Es ist heute ein ungeheures Glücksgefühl und gibt den Jungs ein großes Selbstvertrauen, weil es nicht selbstverständlich ist, hierher zu fahren und als Sieger nach Hause zu reisen."

Taktisch hatte Kühbauer seiner Mannschaft ein 3-4-2-1-System verordnet, womit er die Grundaufstellung des LASK spiegelte. Der Burgenländer setzte dabei überwiegend auf zweikampf- und laufstarke Spieler und beorderte Kapitän Schwab als nominellen linken Halbstürmer nach vorne. "Wenn man versucht, offensiv ein Zauberwerk beim LASK zu entfachen, liegt man falsch. Da wird man hier nichts holen", erklärte er. "Ich werde jetzt nicht nach Hause fahren damit, dass wir den LASK an die Wand gespielt haben, aber wir haben sehr gut verteidigt."

Nicht von Beginn an dabei in Pasching war der spätere Torschütze Fountas. In Hinblick auf die englischen Wochen wollte Kühbauer dem Griechen eine Pause gönnen, da sich dieser immer voll verausgabe und weitere Ausfälle kaum zu verkraften wären. Nach dem Spiel zeigte sich der Trainer auch froh, "dass wir keine weiteren Verletzten haben".

Die Tabellensituation wollte bei Rapid niemand überbewerten. "Wir schauen jetzt nicht wegen Platz zwei, was sein könnte, sondern wir müssen von Spiel zu Spiel schauen. Es kann noch so viel passieren", meinte Kühbauer, dessen Truppe am Sonntag in Wien den Dritten Wolfsberg erwartet.

Ähnlich klang die Analyse seines Gegenübers. "Das Ziel sind die internationalen Plätze. Die Leistung stimmt, es ist noch alles offen. Manch andere Mannschaften gehen nach englischen Wochen auf dem Zahnfleisch", brachte LASK-Trainer Ismael den Faktor Fitness ins Spiel, der sich für sein Team günstig auswirken könnte. Fakt ist aber, dass der LASK nach drei Spielen in Folge ohne Sieg dringend ein volles Erfolgserlebnis braucht. "Es geht jetzt nicht um einen Schönheitspreis für uns, sondern um Siege", stellte Ismael klar. Am Sonntag wartet auf den LASK in Salzburg allerdings die wohl schwerste Herausforderung.

(APA)

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