Kunstlicht

Beethoven, Barenboim und zu viele Brüste

Privat
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Das Coronakulturleben macht es besser, aber nicht wieder gut. Kurzer Bericht seltsamer Zustände.

Hätten wir die ersten Tage des „wieder auflebenden“ Wiener Kulturgeschehens also auch hinter uns gebracht. Ein Fest ohne Lust. Ein bisschen wie Stanitzeleis mit dem Löffel essen. Besser als nichts, aber richtig Spaß macht es auch keinen. Mit Maske durch Museen zu hecheln. Beim „Soft Opening“ einer Galerie einen „Vernissagen-Slot“ zu ergattern. Oder eine Karte für eins der mysteriösen 100-Personen-Konzerte.

So geschehen am Montag für Daniel Barenboims Beethoven-Klavierabend im Musikverein. Keine Angst, dem Konzert wird hier nichts zuleide getan. Die Inszenierung der neuen Kulturrealität ist allerdings beklemmend. Erst glaubt man, sich in der Zeit vertan zu haben – so einsam, wie man den Musikverein ansteuert. Dann diese Stille im Foyer. Und erst diese Stille im Großen Saal! Vereinzelt sitzen die paar Besucher im Parterre, stumm, unsicher, wie Platzhalter einer Welt von gestern. Endlich Maske ab. Warten. Schauen.

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