Bieterwettstreit

Just Eat Takeaway schluckt Grubhub

Just Eat Takeaway will für den US-Rivalen Grubhub 7,3 Mrd. Dollar auf den Tisch legen.
Just Eat Takeaway will für den US-Rivalen Grubhub 7,3 Mrd. Dollar auf den Tisch legen. (c) APA/AFP/GETTY IMAGES/CINDY
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Auch Uber und Delivery Hero wollten den US-Essenszusteller.

Amsterdam/Chicago. Der Essenslieferant Just Eat Takeaway aus den Niederlanden will für den US-Rivalen Grubhub 7,3 Mrd. Dollar auf den Tisch legen. Der Deal würde „ein Unternehmen schaffen, das auf den weltweit vier größten Märkten für die Lieferung von Nahrungsmitteln basiert: den USA, Großbritannien, den Niederlanden und Deutschland“, hieß es in einer Erklärung der Firmen.

Mit der Übernahme werde Just Eat Takeaway zum weltgrößten Lebensmittellieferunternehmen außerhalb Chinas. Geplant sei ein Aktientausch. Grubhub-Aktionäre sollen 30 Prozent des kombinierten Unternehmens erhalten. Just Eat Takeaway erwartet, den Deal im ersten Quartal 2021 abzuschließen, vorausgesetzt, die Aktionäre und die Regulierungsbehörden stimmen dem Deal zu.

Uber scheitert an Behörden

Erst vor wenigen Tagen hatte es geheißen, mindestens zwei europäische Firmen hätten Grubhub auf dem Schirm. Darunter seien Delivery Hero aus Deutschland und eben Just Eat Takeaway, berichtete der US-Sender CNBC. Zuletzt ebenfalls Interesse signalisiert hatte laut Insidern der Fahrtvermittler Uber. CNBC berichtete allerdings am Mittwoch, Uber verfolge dies wegen eines möglichen Widerstands der Kartellbehörden nicht weiter – Uber liefert über Uber Eats ebenfalls Essen aus.

Grubhub ist an der Börse derzeit mit rund fünf Milliarden Dollar bewertet, Just Eat Takeaway mit rund 15 Milliarden Euro. Als vor einem Monat Ubers Interesse bekannt wurde, hatte das der Grubhub-Aktie einen Kurssprung von einem Drittel beschert. Am Mittwoch nach Bekanntwerden der Einigung mit Just Eat notierte die Aktie im Minus, die Titel von Just Eat Takeaway verloren deutlicher. Am Donnerstag legte Grubhub jedoch deutlich zu.

Im Herbst 2019 hatten Zweifel an Grubhubs Geschäftsstrategie die Aktien auf ein Zweieinhalb-Jahres-Tief gedrückt. Analysten monierten, Grubhubs geplante Maßnahmen im Kampf gegen die Konkurrenz durch Uber Eats oder aufstrebende Firmen wie DoorDash seien teuer. Der Erfolg werde sich frühestens in Jahren zeigen – wenn überhaupt. (Reuters/red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.06.2020)

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