Archivbild: Der deutsche Radprofi Emanuel Buchmann im Tiroler Ötztal.
Radfahren in Österreich

Fünf Routentipps für Radfahrer: Rundfahrt zur schönen Aussicht

Kilometer, Höhenmeter, Zeit: Selten kommt's beim Radeln in Österreich bloß auf Leistung an. Fünf Tipps aus der „Presse“-Redaktion führen durch Traumlandschaft.

Der Radtourismus hat in den vergangenen Jahren (nicht nur) in Österreich stark zugelegt, das Wegenetz ist dichter, breiter geworden, Lücken wurden geschlossen, mancher Disput mit einem Grundbesitzer beigelegt. Gleichzeitig hat sich der Sport stark ausdifferenziert: Man fährt nicht bloß Rad, sondern ist ein Rennradler, Mountainbiker, Radwanderer, Downhiller etc. Überschneidungen gibt es freilich. Damit nicht genug: Durch die immer ausgereiftere Technik und bessere Versorgung mischen sich viele Freizeitsportler per E-Bike ins Getriebe. Dass manche auf den Bergen unterwegs sind, die sie sonst nur mit dem Lift bewältigen konnten, sehen manche Analogradler nicht so gern. Man muss aber dazusagen: Auch das flotteste E-Bike kommt nicht ganz ohne Treten aus.

Heuer, wenn viele beschließen, ihren Sommer in Österreich zu verbringen, könnte es dort und da enger werden auf den Rundkursen um die Gewässer, auf den Rennstrecken entlang der Flüsse oder von Alm zu Alm. Lässt sich mit Planung vermeiden: Vielleicht verschiebt man die Tour über die Panoramastraße auf wochentags, vielleicht ist ein trüber Tag rund um den See der bessere. Und: Muss man hin, wo alle hinwollen? Österreich ist groß genug für alle Radler. (mad)

Um den Bodensee: Wo man einfach „Hach!“ sagen muss

Wolfgang Greber

Bregenz/Lindau/Rorschach. Wenn Sie eine etwa einwöchige Radtour machen wollen, bei der Sie die meiste Zeit über den blauen Spiegel eines der schönsten Seen Europas blicken, auf die granitgrauen und tannengrünen Schweizer und Vorarlberger Berge, wo man durch weite Obstplantagen, Weinberge und Wiesen gleitet, sich fast nie anstrengen, aber dauernd „Hach!“ sagen muss, weil man angesichts des Idylls sonst explodiert – dann ist der Bodensee-Radweg genau richtig.
Er führt über etwa 260 Kilometer (einiges lässt sich durch Fähren abkürzen) durch eine Region, die angesichts der Anrainer Bayern, Baden-Württemberg, Schweiz und Vorarlberg eine feine Abfolge von Völkchen, Dialekten, Küchen und Kulturen ist; die Grenzen sind ab 15. Juni wieder ganz offen. Vom nahen Frankreich weht eine atmosphärische und lukullische Brise. Österreichs Uferanteil ist mit 28 km der kleinste, der Radweg von Gaißau im Westen bis Hörbranz im Osten etwas kürzer. Fährt man in Bregenz gegen den Uhrzeigersinn los, lockt gleich die sogenannte Pipelinezum Baden, auch mit Österreichs ältestem Militärbad, heute öffentlich zugänglich. Der Hafen der Inselstadt Lindau ist einer der schönsten Flecken unserer Galaxis, das deutsche Ufer voller Wirtshäuser und „Rädlelokale“ (Heurigen). Es riecht nach Erdbeeren. Konstanz und die Weinstadt Meersburg sind schön, aber oft überlaufen. Mieten Sie Boote, speisen Sie in Nonnenhorn in der „Kapelle“, sehen Zeppeline, Pfahlbauten, den Affenberg bei Salem, die Blumeninsel Mainau, die Schweizer Schokoladefabrik Gottlieber, das herrliche Rheinmündungsgebiet bei Gaißau. Und wieder Bregenz. „Hach!“ (wg)

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