In Coronazeiten finden viele Hauptversammlungen virtuell statt, Aktionäre können ihr Stimmrecht nur über Stimmrechtsvertreter ausüben. Das wirft die Frage auf: Braucht man überhaupt das Flair einer Präsenzversammlung?
Wien. Hauptversammlungen. Sie geben so manchem Aktionär erst das Gefühl, tatsächlich Miteigentümer eines Unternehmens zu sein. Man trifft sich mit Hunderten anderen Aktionären und plaudert mit dem Vorstandsvorsitzenden höchstselbst am Buffet, nachdem man zuvor über seine Entlastung und die Strategie des Unternehmens abgestimmt hat. Das war zumindest so in Zeiten vor der Coronakrise. Seitdem sind viele Hauptversammlungen verschoben worden, andere wiederum fanden und finden in virtueller Form statt.
Denn seit 8. April ist das auch in Österreich möglich – vorerst bis Ende des Jahres. Das ermöglicht auch Investoren aus dem Ausland die Teilnahme. Die virtuellen Hauptversammlungen kosten das Unternehmen weniger und dauern meist auch nicht so lang. Denn die Aktionäre können ihr Stimmrecht nicht direkt, sondern ausschließlich über einen besonderen Stimmrechtsvertreter ausüben. Einige finden das effizienter, anderen fehlt das Flair.