Mireille Ngosso ist die Überraschung auf der roten Liste. Die SPÖ-Migrationsdebatte stößt sie ab.
Wien. „Damit habe ich nicht gerechnet.“ Mireille Ngosso steht im Gespräch mit der „Presse“ noch unter dem Eindruck der vergangenen Tage. Michael Ludwig hat die 39-jährige Ärztin überraschend als rote Hoffnungsträgerin präsentiert und auf einen (sehr) sicheren Listenplatz für die Wien-Wahl gesetzt. Damit ist Ngosso auf dem Weg, die erste Afro-Österreicherin im Wiener Gemeinderat zu werden.
Ihren Listenplatz sieht die Wienerin, die in der Demokratischen Republik Kongo geboren wurde, als Botschaft: „Das ist ein deutliches Signal der SPÖ gegen strukturellen Rassismus.“
Bekannt wurde Ngosso durch die Organisation der Black-Lives-Matter-Demonstration vor wenigen Tagen, bei der 50.000 Menschen gegen Rassismus auf die Straße gingen. Auslöser war der Tod des Afroamerikaners George Floyd in den USA während einer Polizeikontrolle.