Kunsthaus Bregenz

„Durch die Kunst bleibt Vergangenes präsent“

Künstler seien keine Propheten, sagt Trummer, aber skeptische Beobachter der Wirklichkeit, die oft lange bevor sie allgemein sichtbar werden, Fehlstellen aufdecken: Hier Markus Schinwalds manipuliertes historisches Porträt „Grita“ von 2010 (Ausschnitt).
Künstler seien keine Propheten, sagt Trummer, aber skeptische Beobachter der Wirklichkeit, die oft lange bevor sie allgemein sichtbar werden, Fehlstellen aufdecken: Hier Markus Schinwalds manipuliertes historisches Porträt „Grita“ von 2010 (Ausschnitt). (c) Courtesy of the artist und Gió Marconi, Mailand (c) Markus Schinwald/Bildrecht, Wien, 2020
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KUB-Direktor Thomas D. Trummer ist mit der ersten hochkarätigen Corona-Kunstausstellung ein spontaner Coup gelandet. Zu sehen sind aktuelle Arbeiten von Markus Schinwald, Annette Messager bis William Kentridge.

Am Anfang waren wir natürlich wie alle in Schockstarre“, sagt Thomas D. Trummer, Direktor des Kunsthaus Bregenz. „In den ersten Wochen war dann die Wissenschaft präsent, dann die Psychologen, danach die Philosophen.“ Allmählich aber trudelten in seinem E-Mailaccount ungefragt Bilder von Künstlerinnen und Künstlern ein, erinnert er sich. „Lauter besondere, wertvolle, produktive Arbeiten.“ Worauf er begann, selbst aktiv zu suchen und nachzufragen, welche Kunst in dieser Zeit entsteht.

Was so naheliegend klingt für einen Museumsmanager, scheint doch die Ausnahme zu sein. Jedenfalls ist das KUB nicht nur in Österreich das einzige Haus seiner Größenordnung, das derart spontan auf die Krise reagierte – und mit einer aktuellen Sonderausstellung wiedereröffnete. Unter dem Titel „Unvergessliche Zeit“ sind nun Werke von sieben international renommierten Künstlern zu sehen, die entweder während der Isolation entstanden bzw. sich als Vorahnung lesen lassen können.

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