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Der Alt-68er und seine Welt

Rainer Langhans, Althippie, Posterboy der deutschen 68-er-Bewegung und berufsmäßiger Esoteriker, outet sich zum 80. Geburtstag im „Spiegel“ als Trump-Versteher und Visionär.

Endlich erklärt uns arroganten Europäern einmal einer das Phänomen Trump – obendrein einer, der seit 1968 Wahrheit und Weisheit verinnerlicht hat. Zum 80. Geburtstag philosophiert Rainer Langhans, Posterboy der Berliner Kommune 1, der mit Uschi Obermaier das Traumpaar der 68er-Bewegung abgab, im „Spiegel“-Interview über seinen „Harem“, über Corona, Gott und die Welt.

„Wenn du spürst, dass du ein vollkommener Mensch wirst, dass du Gott bist, lässt du dir auch die Haare nicht militärisch zurichten“, sagt er über seine weiße Lockenpracht. „Ich gehe den Weg der Selbstrevolutionierung, und je älter ich vermeintlich werde, desto jünger fühle ich mich. Im Moment bin ich vielleicht zwölf.“

So erklärt sich seine Sicht auf den US-Präsidenten: „Trump geht mit kindlichem, amerikanischem Faschismus an die Sache. Da sollten wir neugierig hinschauen.“ Und: „Er sieht eine andere Wirklichkeit als die normalen Leute. . . Er sieht weiter als sie.“ So haben wir das noch nie betrachtet. Da spricht ein spiritueller Guru mit höherer Bewusstseinsstufe; einer, der beim Meditieren zu lang auf dem Kopf gestanden ist und zu viel Marihuana inhaliert hat. Um es in seinen Worten zu sagen: „Ich habe die Verrücktheit konsequent weiterentwickelt.“ Vermutlich der Grund, warum Uschi Obermaier zu schreien anfängt, sobald sie seine Stimme hört.

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