Die Ich-Pleite

Was machen Männer hinter ihren verschlossenen Türen?

(c) Carolina Frank
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Wonach in Coronazeiten so gesucht worden ist.

Viele Väter haben in den letzten zwölf Wochen mehr Zeit mit ihren Kindern verbracht als in den zwölf Monaten davor. Ich weiß nicht, wie sich das auf die Vatertagsfeierlust ausgewirkt hat. Ich weiß nur, dass sich Kondome in der Coronazeit besser verkauft haben als je zuvor. Das kann natürlich auch an den Frauen gelegen haben. Laut einer österreichischen Studie leisten Frauen im Corona-Home-Office zweieinhalb Stunden mehr unbezahlte Arbeit als ihre Partner.

Angeblich beherrschen Männer das Türen-hinter-sich-Schließen besser. Wahrscheinlich auch das Türen-Verbarrikadieren und das Taubstellen, wenn draußen der Nachwuchs mit dem Spinatbrei um sich wirft. Was genau die Männer hinter ihren verschlossenen Türen machen, war nicht Gegenstand der Untersuchung. Man weiß allerdings, dass sich Abfragen zum Thema "Sex" in den Suchmaschinen gehäuft haben. Aber da muss es keinen Zusammenhang geben. Erotik-Onlinehändler freuten sich jedenfalls über steigende Umsätze. Am beliebtesten waren übrigens Krankenschwester-Outfits. Vielleicht wollte man zuhause in Ruhe für den Ernstfall proben. Schon möglich, dass sich manche Krankenschwester mehr wie eine Kindergartentante vorgekommen ist und abends im Bett nicht mehr Mund zu Mund beatmen wollte, sondern nur noch ihre Ruhe haben.

Apropos: Auch nach "Paartherapie" und "Scheidungsanwalt" soll vermehrt gesucht worden sein. Vom Gesundheitsstandpunkt aus vielleicht gar nicht die schlechteste Lösung. In Coronazeiten ist "Safer Sex" nämlich vor allem "Selber Sex". "Sie sind selbst Ihr sicherster Sexualpartner", raten die New Yorker Gesundheitsbehörden. Und niemand muss Angst haben, dass er wegen einer sexy Krankenschwester stehen gelassen wird.

((Die Presse - Schaufenster", Print-Ausgabe, 26.06.2020))

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