Im Ersten geht es zur Sache: Bezirksvorsteher Figl will auch nach der Wahl im Oktober in seinem Amt bleiben, Grün-Chefin Hebein Nummer Zwei der Stadt werden. Verkehr taugt da allemal zur Profilierung.
Sagen wir es gerade heraus. Die Idee einer autofreien Inneren Stadt in Wien, wie sie radikale Verkehrsideologen ersinnen, wird Illusion bleiben. Der Erste Bezirk eignet sich weder für Experimente, die ihn in den Zustand eines Amisch-Reservats ohne Autos und Elektrizität katapultieren noch in eine Art Disney-Park exklusiv für Touristen verwandeln.
Die türkis-grünen Pläne in der rot-grün geführten Stadt für das künftige Verkehrsregime im Zentrum zwischen Ring und Donaukanal gehen bei weitem nicht so weit. Sind aber weit gediehen. Immerhin sind beide Hauptakteure auch Getriebene. Birgt Hebein musste sich als grüne Verkehrsstadträtin bisher damit begnügen, nur kurzfristige Pop-up-Radwege und Begegnungszonen einzuführen. Mit einem „Fahrverbot Innere Stadt“, wie das Projekt in einem Arbeitspapier ihres Ressorts (zu) viel versprechend bezeichnet wird, eröffnen sich ganz andere Chancen, in bestimmten Wählergruppen zu punkten. Bis zum 11. Oktober ist es nicht mehr gar so weit. Da wollen die Grünen bei der Wiener Landtagswahl zulegen und kämpfen um Platz zwei – mit der ÖVP.