Leitartikel

Türkis-grüner Kampf gegen Autos: Trockentraining für eine Koalition in Wien?

Die Wiener Innenstadt ohne Autos - bald Wahlkampfthema Nummer Eins?
Die Wiener Innenstadt ohne Autos - bald Wahlkampfthema Nummer Eins?APA/HELMUT FOHRINGER
  • Drucken

Im Ersten geht es zur Sache: Bezirksvorsteher Figl will auch nach der Wahl im Oktober in seinem Amt bleiben, Grün-Chefin Hebein Nummer Zwei der Stadt werden. Verkehr taugt da allemal zur Profilierung.

Sagen wir es gerade heraus. Die Idee einer autofreien Inneren Stadt in Wien, wie sie radikale Verkehrsideologen ersinnen, wird Illusion bleiben. Der Erste Bezirk eignet sich weder für Experimente, die ihn in den Zustand eines Amisch-Reservats ohne Autos und Elektrizität katapultieren noch in eine Art Disney-Park exklusiv für Touristen verwandeln.

Die türkis-grünen Pläne in der rot-grün geführten Stadt für das künftige Verkehrsregime im Zentrum zwischen Ring und Donaukanal gehen bei weitem nicht so weit. Sind aber weit gediehen. Immerhin sind beide Hauptakteure auch Getriebene. Birgt Hebein musste sich als grüne Verkehrsstadträtin bisher damit begnügen, nur kurzfristige Pop-up-Radwege und Begegnungszonen einzuführen. Mit einem „Fahrverbot Innere Stadt“, wie das Projekt in einem Arbeitspapier ihres Ressorts (zu) viel versprechend bezeichnet wird, eröffnen sich ganz andere Chancen, in bestimmten Wählergruppen zu punkten. Bis zum 11. Oktober ist es nicht mehr gar so weit. Da wollen die Grünen bei der Wiener Landtagswahl zulegen und kämpfen um Platz zwei – mit der ÖVP.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Wien

Ludwig erteilt Plänen für autofreie Innenstadt eine Absage

Der Wiener Bürgermeister beruft sich auf ein Rechtsgutachten des Magistrats, wonach der Plan verfassungswidrig ist. Ludwig sei aber sehr wohl für verkehrsberuhigende Maßnahmen zu haben.
Peter Hanke (SPÖ), Wiener Finanz- und Wirtschaftsstadtrat, beim Interview mit der „Presse“ in seinem Büro im Rathaus.
Interview

Stadtrat Hanke gegen autofreie Innenstadt: „Erster Bezirk steht allen Wienern zu“

Der rote Wiener Wirtschaftsstadtrat wehrt sich gegen die von der grünen Vizebürgermeisterin Hebein vorgeschlagene autofreie Innenstadt. Vor der Wahl am 11. Oktober werde das auch nicht realisiert werden. Im Tourismus zu Coronazeiten ortet er eine „beängstigende Situation“.
Seit einem Jahr Vizebürgermeisterin, Verkehrs- und Planungsstadträtin: die grüne Wiener Parteichefin Birgit Hebein.
Interview

Birgit Hebein: „Zusammenraufen ist normal“

Wiens grüne Vizebürgermeisterin, Birgit Hebein, wehrt sich gegen SPÖ-„G'schichtln“, will die Koalition mit ihr jedenfalls fortsetzen. Die autofreie Innenstadt ist für sie kein Marketinggag.
Vor der Wahl am 11. Oktober geht sich eine „autofreie“ Innenstadt wohl nicht mehr aus.
Stadtgespräch

„Autofreie“ Innenstadt: Eine Revolution, ohne den Wirt gemacht

Vor der Wahl am 11. Oktober geht sich eine „autofreie“ Innenstadt wohl nicht mehr aus. Bürgermeister Ludwig (SPÖ) verzögert die grün-türkise oder türkis-güne Lösung.
Bezirksvorsteher Markus Figl (ÖVP) hat diese Woche mit grün-türkisen Plänen für eine „autofreie“ Innere Stadt für Aufsehen gesorgt.Bezirksvorsteher Markus Figl (ÖVP) hat diese Woche mit grün-türkisen Plänen für eine „autofreie“ Innere Stadt für Aufsehen gesorgt.
Innere Stadt

Innenstadt-Bezirksvorsteher Figl: Kämpfer gegen Autos – und „Ruderleiberl“

Bezirksvorsteher Markus Figl über eine Verkehrsberuhigung, die er nicht Verbot nennen will und seine Pläne.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.