Ausgerechnet in der als „Festung“ bezeichneten Hauptstadt Peking tauchte das Coronavirus wieder auf. Die Nervosität der Kommunistischen Partei ist groß. Ein zweiter Lockdown hätte katastrophale Folgen.
Peking. Während die gleißende Junisonne allmählich hinter den Bürotürmen des Pekinger Stadtzentrums verschwindet, wischt der Manager einer Bar im Ausgehviertel Sanlitun die staubigen Stühle seiner Terrasse blank. Die Kundschaft ist trotz des Kaiserwetters bislang ausgeblieben. „Heute ist wirklich nicht viel los. Peking wird schon schon wieder extrem streng“, sagt der Mann im schwarzem T-Shirt in sein Handy.
Was der Gastronom mit „streng“ meint, lässt sich nur einen Steinwurf entfernt beim Jingkelong-Supermarkt beobachten: Mehrere Mitarbeiterinnen in roten Westen ermahnen die Kundschaft vor dem Eingang mit einem Megafon, ihre Gesichtsmasken aufzusetzen und einen QR-Code zu scannen. Und selbst in den Wohnsiedlungen der Stadt achten die Wachmänner der Nachbarschaftskomitees wieder penibel darauf, niemandem Einlass zu gewähren, der nicht seine Handynummer und Ausweisdaten niederschreibt.