Libyen

Die Türkei spaltet die Nato

Ein Kontrollposten von Sicherheitskräften der libyschen Einheitsregierung. Sie werden von Ankara unterstützt.
Ein Kontrollposten von Sicherheitskräften der libyschen Einheitsregierung. Sie werden von Ankara unterstützt.APA/AFP/MAHMUD TURKIA
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Frankreich wirft der Türkei „aggressive Intervention“ in Libyen vor – und unterstützt selber Warlord Haftar. Ankara ist unbeeindruckt. Es fordert Hilfe in Syrien und blockiert Verteidigungspläne für Osteuropa.

Als die Besatzung der griechischen Fregatte „Spetsai“ vorige Woche im östlichen Mittelmeer einen Frachter mit Kurs auf Libyen bemerkte, entschloss sie sich zum Eingreifen. Die „Spetsai“ war 150 Seemeilen vor der libyschen Hauptstadt Tripolis auf Patrouillenfahrt, um im Rahmen der EU-Mission „Irini“ die Einhaltung des UN-Waffenembargos für Libyen zu überwachen. Doch die Griechen kamen nicht dazu, den Frachter zu kontrollieren: Türkische Kriegsschiffe in Begleitung des Schiffes hielten die „Spetsai“ auf Distanz. Der Frachter, der möglicherweise Waffen transportierte, fuhr weiter Richtung Libyen.

Die feindselige Begegnung von Kriegsschiffen zweier Nato-Länder ist nur ein Beispiel für wachsende Spannungen innerhalb der Allianz. Wie Frankreich setzt Griechenland in Libyen auf Rebellengeneral Khalifa Haftar, der gegen die international anerkannte Einheitsregierung in Tripolis kämpft. Diese wird von der Türkei und Italien unterstützt. Auch andere Differenzen verbreitern den Graben in der Nato. So streiten Griechenland und die Türkei um Gasvorräte im östlichen Mittelmeer; der griechische Außenminister Nikos Dendias flog am Montag zu Gesprächen mit Frankreichs Außenminister Jean-Yves le Drian nach Paris.

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