EU - Großbritannien

Johnson hält Brexit-Handelsabkommen schon im Juli für möglich

"Ich glaube nicht, dass wir so weit voneinander entfernt sind", sagte Johnson am Montag nach seiner ersten direkten Teilnahme an den Verhandlungen mit Brüssel.

Der britische Premierminister Boris Johnson ist nach eigenen Angaben optimistisch, dass seine Regierung bereits im kommenden Monat ein Brexit-Handelsabkommen mit der EU schließen kann. "Ich glaube nicht, dass wir so weit voneinander entfernt sind", sagte Johnson am Montag nach seiner ersten direkten Teilnahme an den Verhandlungen mit Brüssel.

Dabei hatte er unter anderem mit EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen beraten.

"Was wir jetzt brauchen, ist ein bisschen Pep in den Verhandlungen", sagte Johnson. "Je schneller wir es hinbekommen, umso besser." Er sehe "keinen Grund, warum wir das nicht bis Juli erledigt haben können", sagte der Regierungschef. Er wolle nicht, dass sich die Verhandlungen bis in den Herbst oder Winter hinzögen.

Johnson hatte zuvor in einer Video-Konferenz mit von der Leyen, Ratspräsident Charles Michel und Parlamentspräsident David Sassoli beraten. In einer anschließend veröffentlichten gemeinsamen Erklärung kündigten beide Seiten an, dass sie den Verhandlungen über ein Handelsabkommen nach dem Brexit "neuen Schwung" geben wollten. Beide Seiten hätten das Ziel unterstützt, eine Vereinbarung vor dem Jahresende 2020 zu ratifizieren.

Großbritannien war am 31. Jänner aus der EU ausgetreten. In der Übergangsphase bis Jahresende bleibt das Land noch im EU-Binnenmarkt und in der Zollunion. In dieser Zeit wollen beide Seiten insbesondere ein Handelsabkommen vereinbaren. Die EU hatte Großbritannien dabei eine Freihandelszone ohne Zölle und Einfuhrquoten in Aussicht gestellt. In bisher vier Verhandlungsrunden gab es aber keine wesentlichen Fortschritte.

Für einen weitgehend ungehinderten Zugang britischer Unternehmen zum europäischen Binnenmarkt verlangt Brüssel, dass Großbritannien auch weiter Sozial-, Umwelt- oder Verbraucherstandards der EU akzeptiert. Denn sonst könnten britische Firmen einen deutlichen Wettbewerbsvorteil erlangen. Dies lehnt London ab.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.