"Abscheuliche" Titelseite

Trans-Aktivisten bekunden Solidarität mit J.K. Rowling

FILE PHOTO: Author J.K. Rowling poses for a portrait in New York, USA
FILE PHOTO: Author J.K. Rowling poses for a portrait in New York, USAREUTERS
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„Ich habe JK geschlagen und es tut mir nicht leid“, zitierte das britische Boulevardblatt „Sun“ den Ex-Mann der „Harry Potter"-Autorin. Dagegen protestieren auch Trans-Aktivisten, die Rowling mit ihren Aussagen zuvor empört hatte.

Aktivisten aus der Transgender-Szene haben sich in einem offenen Brief mit der „Harry Potter"-Autorin J.K. Rowling, die die Szene mit trans-feindlichen Aussendungen mehrfach erzürnt hatte, solidarisiert. Grund dafür ist eine Titelseite der britischen „Sun“, die Rowlings Ex-Mann zitierte mit den Worten: „Ich habe JK geschlagen und es tut mir nicht leid.“ Das sei ein „abscheulicher“ Zugang der Zeitung zu einer Geschichte über häusliche Gewalt, monieren die Aktivisten.

Rowling hatte in einem ausführlichen Essay auf ihrer Webseite öffentlich gemacht, dass sie als junge Frau sexuell missbraucht worden und in ihrer ersten Ehe häuslicher Gewalt ausgesetzt gewesen sei. Die „Sun“ ließ daraufhin den Ex-Mann zu Wort kommen - in einer Form, die die Aktivisten als „grausame, boshafte Berichterstattung“ kritisieren. Das Boulevardblatt sende „die gefährliche Botschaft an alle Überlebenden von sexueller und häuslicher Gewalt, dass ihre Geschichten nur gültig sind, wenn sie von den Tätern bestätigt werden.“ Die Aktivisten bekräftigten, in dieser Sache auf Rowlings Seite zu stehen, deren Ansichten über Trans-Rechte aber weiterhin abzulehnen.

Spott über Formulierung „Frauen, die menstruieren"

Rowling hatte in letzter Zeit mehrmals die Empörung der LGBTQ-Szene auf sich gezogen, weil sie das biologische Geschlecht verteidigte. Zuletzt hatte sie sich etwa auf Twitter über die Formulierung in einem Artikel „Personen, die menstruieren“ lustig gemacht: Sie sei sich sicher, es gebe noch ein Wort dafür, schrieb sie und argumentierte, dass die gelebte Realität von Frauen weltweit ausradiert würde, wenn das biologische Geschlecht nicht real existierte.

Damit würde sie negieren, dass Trans-Frauen auch Frauen sind, wurde ihr daraufhin vorgeworfen. Selbst „Harry Potter“-Stars wie Daniel Radcliffe und Emma Watson distanzierten sich von ihren Aussagen: „Transgender-Frauen sind Frauen."

(Red.)

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