Warum kommunizierte die Regierung die "vier Gründe, das Haus zu verlassen", wenn eigentlich anderes galt? Am Montag gab es im TV einen Abend der Interviews: Im ORF mit Kurz, auf Puls4 mit Rendi-Wagner und Hofer.
Eingerahmt von Flaggen sah man Bundeskanzler Sebastian Kurz am Montagabend. Er war zum Interview in der "ZiB 2" zugeschaltet aus dem Bundeskanzleramt (man kann nur hoffen, dass diese Praxis irgendwann wieder vorbei sein wird). Das Gespräch war aber weniger distanziert denn divergent, was vor allem an einem Kernpunkt der Coronazeit lag: nämlich der Frage, was ab Mitte März erlaubt und was verboten war.
Bis es zu diesem Punkt kam, wurde noch ein Blick in die Zukunft geworfen. Es soll bald noch weitere Lockerungen geben, etwa was das Fußballspielen betrifft. Gleichzeitig, gerade mit Blick auf das Ausland (den Kurz ausnehmend gerne macht), sei es "natürlich denkbar", dass mit einer zweiten Welle wieder Restriktionen kommen können. Im Vergleich zu seiner früheren Rhetorik klangen diese Worte des Kanzlers aber nicht nach einer dringlichen Warnung, sie wurden auch von einem "ich will hier nicht schwarzmalen" begleitet. Trotzdem ging er davon aus, dass es nötig sein werde, "wieder schärfer zu werden bei den Maßnahmen."