Digitaler Raum

Virtualisierte Festivals: Vienna Design Week und Angewandte

Kommende Kunst- und Designfestivals fahren jetzt die Zwei-Bein-Strategie: das eine im analog-öffentlichen, das andere im virtuellen Raum.

Ausstellungsraum, den gibt’s zur Genüge in der Virtualität. Doch kann man auch ein Festival einfach so dorthin verlegen? Zwangsversetzen in den virtuellen Raum? Oder soll man es dann lieber gleich genuin virtuell anlegen? Alle jene, die sich mit dem Zeigen, zur Schau stellen und Ausstellen beschäftigen, all jene Gestalter, Design und Künstler, die ihre Projekte und Prozesse auch dem Auge des Publikums anvertrauen wollen, sie beschäftigen sich gerade mit einer Frage: Wieviel Digitalisierung vertragen auch die traditionell künstlerisch-kommunikativen Begegnungsformen, auch bekannt unter dem Format „Festival“?

Am 23. Juni schaltet eine der größten gestalterischen Institutionen in einen Modus, den sie vor Corona selbst nicht kannte: Die Angewandte in Wien fährt ihr Festival in den „alternate.mode“ hoch. Ein Zugang, der gar nicht erst die digital-analoge Verrenkung versucht, sondern die Zwei-Bein-Strategie verfolgt: Dabei bleibt eines im digitalen Raum, für alle zugänglich. Und das andere stellt sich: in den öffentlichen Raum, für alle zugänglich, die ihn zumindest körperlich erreichen können. Die Lehre an der Angewandten hatte ohnehin im Semester schon längst den „alternate.mode“ ausprobieren müssen, coronabedingt. Und ähnlich experimentell verstehen auch die Kuratoren das Konzept des Angewandte Festivals 2020, das die Studierenden mit ihren Arbeiten, Aktivitäten, Ideen und Projekten bestücken. „Uns ist wichtig, dass wir mit dem Verlegen des Festivals in alternative Räume keinesfalls eine schöne neue digitale Welt proklamieren wollen“, sagt die Leiterin des Kuratoren-Teams Lena Kohlmayr. Aber es sei wichtig, fügt sie hinzu, „kritisch, wach und neugierig auf die Situation zu reagieren und den Studierenden eine neue Plattform für die Präsentation ihrer Arbeiten anzubieten“.

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