Kritik

Das sind echte Emotionen, keine Fälschungen

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Wagner-Diva Camilla Nylund erzählte in der Staatsoper über Frauenliebe und -leben.

Liederabende in der Staatsoper? Wenn sich Opern-Stars vor einem auf Oper geeichten Publikum dem intimen Lied-Genre widme, stimmt der Rahmen so wenig wie meist die stimmliche Potenz der Interpreten. Zudem wird notorisch behauptet, Opernsänger würden dabei mit Kanonen auf Spatzen schießen, sobald sie Schubert oder Schumann singen. Das trifft die Sache nur halbwegs. Kanonen, ja. Aber Spatzen?

Camilla Nylund und Helmut Deutsch ließen am Montag solche Assoziationen gar nicht erst aufkommen. Gewiss erlaubten zunächst nordische Gesänge, die Macht der idealen Sieglindenstimme auszukosten. Die emotionalen Crescendi in Sibelius' „Flickan kom“ und der „schwarzen Rose“ zollten dem Genius loci genügend Tribut. Sie ließen aber auch ahnen, wohin die Reise führen würde: Immer wieder nahm Nylund ihren fülligen Sopran ins Piano zurück und bewies, dass er auch in diesen Regionen tragfähig agiert.

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