Martina Salomon als "Kurier"-Chefredakteurin verlängert

Martina Salomon.
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Der Aufsichtsrat des „Kurier“ hat Salomons Vertrag als Chefredakteurin vorzeitig für drei Jahre bis September 2023 verlängert.

Seit Oktober 2018 ist Martina Salomon die erste Chefredakteurin in der Geschichte des „Kurier“ – und sie bleibt es für weitere drei Jahre. Am Dienstag hat der Aufsichtsrat der Zeitung ihren Vertrag vorzeitig bis September 2023 verlängert.

Kurier-Aufsichtsratsvorsitzender Erwin Hameseder betont, dassdamit "die umsichtige Führung der Redaktion" sichergestellt sei. Salomon habe den "Kurier" "in turbulenten Zeiten mit ruhiger Hand auf Erfolgskurs geführt", so Geschäftsführer Thomas Kralinger

Als stellvertretende Chefredakteurin zum „Kurier“ geholt hatte Salomon schon 2010 ihr Vorgänger Helmut Brandstätter, der die Zeitung 2019 Richtung Politik verließ und heute Nationalratsabgeordneter der Neos ist.

Salomon, Jahrgang 1960, war vor ihrer Zeit beim „Kurier“ u.a. beim „Standard“ und ab 2004 Innenpolitikressortleiterin der „Presse". Seit 2018 ist auch der ehemalige kaufmännische Direktor des ORF, Richard Grasl, Teil des Chef-Teams der Zeitung.

Der „Kurier“ gehört zur Hälfte der Raiffeisen sowie einer Tochtergesellschaft der deutschen Funke-Gruppe, an der seit 2018 die Signa Holding von René Benko beteiligt ist. Der österreichische Immobilienunternehmer ist damit zu 24,2 Prozent an der Zeitung beteiligt.

Rasche Entscheidungen, schnelle Sager

Verlagsintern wie -extern fiel Salomon in den vergangenen zwei Jahren als Chefredakteurin in erster Linie durch ihre Tatkraft und Entscheidungsfreude auf. Auch wenn nicht alle neuen Projekte von durchschlagendem Erfolg gekrönt waren, wie die Satire-Webseite KuriermitSchlag, die mit dem Corona-Shutdown sanft eingeschlafen ist (der letzet Artikel ist vom 15. März). Sie hat diverse Positionen, wie die Leitung der Samstagsbeilage „Freizeit“ mit Marlene Auer neu besetzt und den „Furche"-Chefredakteur Rudolf Mitlöhner in die Innenpolitik geholt, den Newsroom in Heiligenstadt renoviert, das Layout der Zeitung sanft erneuert.

Außerhalb der Zeitung aufgefallen ist Salomon aber immer wieder mit kantigen Bemerkungen oder Einschätzungen, u.a. über den deutschen Comedian Jan Böhmermann. Der SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner unterstellte sie in einer „ZiB 2"-Analyse, sich nicht von Cordon Bleu, sondern „eher nur von ein paar Salatblättern“ zu ernähren. Das brachte ihr ungewöhnlich heftige Kritik ein, obwohl sie ihren Sager anschließend im „Kurier“ in einem Interview mit Pamela Rendi-Wagner bei einem Cordon Bleu spielerisch aufs Korn nahm. (red.) 

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