Arbeitsmarkt

Die Schattenseiten der Kurzarbeit

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Quer durch Europa wurden gigantische Pakete zur Sicherung von Jobs aufgelegt. Nun ist es Zeit, über den Ausstieg nachzudenken. Sonst kann der Schuss auch nach hinten los gehen.

Der vorläufige Höhepunkt der Arbeitsmarktkrise ist überschritten. Aber nach wie vor haben 481.000 Menschen in Österreich keinen Job. Dramatisch wird das Bild, wenn man die Kurzarbeit dazu rechnet: 1,14 Millionen Menschen arbeiten laut Arbeitsministerium im Moment kurz. Sie beziehen zwischen 80 und 90 Prozent ihres ursprünglichen Lohnes, bei reduzierter Arbeitszeit. Die Regierung hat für das Kriseninstrument rekordverdächtige zwölf Milliarden Euro budgetiert. Ob das Geld gut eingesetzt ist, wird sich erst zeigen. Denn bei allem Applaus, mit dem die Kurzarbeit bedacht wurde: Sie birgt auch Risiken. Und die sind nicht unerheblich.

Dass die Kurzarbeit wichtig war, um den ersten Schock nach dem Lockdown abzufedern – darüber herrscht weitgehende Einigkeit. Laut einer Studie der EZB waren in den fünf größten Volkswirtschaften der Eurozone auf dem Höhepunkt der Krise 35 Millionen Arbeitnehmer in Kurzarbeit. Das sei, so die Volkswirte, einer der Gründe, warum die Arbeitslosenquote im April in der Eurozone mit 7,3 Prozent nur halb so hoch war wie in den USA. Ohne solche Programme hätten die Haushalte 22 Prozent ihrer Arbeitseinkommen verloren, so seien es nur sieben Prozent gewesen.

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