Leitartikel

Es dampft und brodelt bedenklich auf dem asiatischen Vulkan

AFP
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Auf der koreanischen Halbinsel und in der Himalaya-Region hat sich die Lage zuletzt gefährlich zugespitzt. Wollen die jeweiligen Kontrahenten Krieg?

Und wieder wirkt Asien wie ein riesiger Vulkan, der gleich an zwei Stellen zu eruptieren droht. Im Nordwesten, auf der koreanischen Insel, wird seit Jahrzehnten ständig mit einem Ausbruch gerechnet – sprich: einem Angriff des kommunistischen Nordkorea auf Südkorea. Auch die Himalaya-Region ist eine potenzielle Eruptionszone, die sich seit 1962 zwar einigermaßen beruhigt hat, wo es neuerdings aber wieder bedenklich spukt und dampft. Hier stehen sich die zwei Atommächte China und Indien gegenüber – mithin ein Drittel der Menschheit.
Kann es, wird es Krieg geben in Asien? Es ist anzunehmen, dass in Peking und Neu-Delhi die Verantwortlichen wissen, was auf dem Spiel steht, wenn entlang der 3500 Kilometer langen Grenze militärisch mehr geschieht als nur tödliche Kämpfe zwischen Soldaten mit Fäusten und Eisenstöcken. Auf chinesischer Seite sind es aggressive Großmachtträumer, in Indien arrogante Hindu-Nationalisten, die den Konflikt auf die Spitze treiben wollen.

Aber dass die beiden asiatischen Riesen seit Jahrzehnten nicht dazu imstande waren, sich auf einen beiderseits akzeptierten Grenzverlauf im Himalaya zu verständigen, kann nur Kopfschütteln auslösen. Offenkundig wollten sie keine Einigung, weil beide noch immer auf Gebietsgewinne auf Kosten des anderen hoffen. Solang diese Haltung aufrecht bleibt, schwelt der Konflikt weiter.

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