Neben dem Ibiza-Video gibt es Aufnahmen von weiteren Treffen. Schöne Frauen, reiche Männer, flüssige Abende – auf dieses Geschäftsmodell fielen nicht nur Strache und Gudenus herein. „Die Presse“ konnte Akteneinsicht nehmen.
Aus ursprünglich acht Minuten Videomaterial aus Ibiza sind mittlerweile Tausende Seiten Aktenmaterial geworden. Aktuell liefert die Soko Ibiza wieder einen knapp 380 Seiten starken Zwischenbericht, der einige zentrale Fragen rund um Video-Fund und -Erstellung beantwortet. „Die Presse“ konnte Akteneinsicht nehmen.
1. Wie und wo konnte das Videomaterial aufgespürt werden?
Ein Zeuge knickte bei der Vernehmung ein und gestand, dass das Video auf einer Speicherkarte in seiner Wohnung in Wiener Neustadt versteckt sei. Seine Ex-Freundin – ein Pornostar, mittlerweile mit dem Hauptprotagonisten und Videomacher Julian H. liiert – habe die Speicherkarte dort in einer Steckdose deponiert. Hinter einer Wandverkleidung, in einer Spalte zwischen Fliesen und Wand, konnten die Beamten den Datenträger nach längerer Suche aufspüren. Dazu wurde von dem Zeugen ein Computer übergeben, der von Julian H. genutzt wurde.
2. Was ist auf dem beschlagnahmten Material zu sehen und zu hören?
Das Hauptstück ist das sogenannte Ibiza-Video, das am 24. Juli 2017 erstellt wurde: Von sechs Kameraeinstellungen in der Finca sind fünf vorhanden – die Bildaufnahmen aus dem Garten fehlen. Da die Tonspuren aber zur Gänze vorliegen, kann der Abend lückenlos rekonstruiert werden.