Paris skyline towards the Louvre
Erste Adressen

Das kosten Immobilien auf europäischen Prachtstraßen

Sie haben gekrönte Häupter kommen und gehen sehen, Pandemien und Triumphzüge überstanden: europäische Prachtstraßen. Und sie erzielen die höchsten Quadratmeterpreise – oder auch nicht.

Sie stehen in jedem Reiseführer, haben eine lange Geschichte, ein paar Denkmäler und sorgen für prestigeträchtige Adressen: Die Prachtstraßen der europäischen Städte haben häufig die höchsten Quadratmeterpreise, selbst wenn sie nicht unbedingt auch die edelsten oder beliebtesten Shoppingmeilen sind. Dafür beeindrucken sie mit großer Architektur, jeder Menge Anwaltskanzleien und Bankgebäuden, gern mit einem Parlament und immer wieder mit neuen Preisrekorden. Ein Blick auf die großen Straßen Europas, die schon viel kommen und gehen sehen haben: Paraden, Pandemien und Demonstrationen; Edelboutiquen und Pop-up-Stores, Sternerestaurants, Würstelstände – und vor allem jede Menge Touristen.

Wiener Historismus

In Wien fahren diese seit ein paar Jahren in der Touristen-Ring-Bim im Kreis und bestaunen die Ringstraßenarchitektur von der Oper über die Natur- und Kunsthistorischen Museen und das Parlament bis zur Urania und der k. u. k. Postsparkasse. 1857 hat der Kaiser die „Auflassung der Umwallung und Fortifikationen der Inneren Stadt, so wie der Gräben um dieselbe“ angeordnet, um diese stattdessen mit einem Repräsentationsboulevard zu umgeben. Der acht Jahre später feierlich eröffnet wurde – samt parallel verlaufender Lastenstraße für weniger elegante Fuhrwerke, die später als Zweierlinie bekannt werden sollte. Wer seinerzeit etwas auf sich hielt, ließ sein Palais eben dort, am Ring, errichten, samt Bel Etage mit Balkonen, von denen aus standesgemäß Paraden verfolgt und bejubelt werden konnten. Architekten wie Theophil Hansen, Friedrich Schmidt und Heinrich Ferstel haben hier ein Gesamtkunstwerk des Historismus errichtet, in dem bis heute nobelst gewohnt wird. In immer neuen Adaptierungen, die den Glanz der Vergangenheit und die Ansprüche der Gegenwart vereinen. So etwa in der jüngeren Vergangenheit bei Großprojekten wie der Verwandlung des Palais Hansen in das Fünf-Sterne-Hotel Kempinski, dem im Vorjahr fertig gewordenen Palais Schottenring oder aktuell beim Umbau des einstigen k.u.k. Telegrafen Centrale am Börseplatz 1. Für diese wurden nicht nur die besten Architekten und Designer der Wiener Gegenwart verpflichtet, sondern standesgemäß auch die höchsten Preise erzielt. Sie lagen beziehungsweise liegen kolportiert in Einzelfällen jenseits der magischen 30.000-Euro-Grenze pro Quadratmeter.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.