Coronakrise

Tanzstudios bangen um die Existenz

imago images/Lichtgut
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Eine Initiative rund um Wiener Studios sieht sich in ihren Forderungen von der Regierung übergangen. Viele stehen nun vor der Schließung, heißt es.

Wien. „Wir stehen am Rande des wirtschaftlichen Abgrunds“, appelliert eine Initiative, die während der Coronakrise von Tanzstudios rund um Wien gegründet wurde. In zwei offenen Briefen wandte sich diese bereits an die Regierung, zuletzt Anfang Juni.

„Darauf haben wir relativ schnell die Antwort vom Kulturreferenten des Vizekanzlers Werner Kogler bekommen, dass er die Schwierigkeiten sieht und sich Staatssekretärin Andrea Mayer für ein Gespräch melden wird“, erzählt Nadja Puttner, Sprecherin der Initiative. Dieses habe aber nie stattgefunden. Stattdessen habe man ein Schreiben der Sektion für Kunst und Kultur erhalten, in dem man auf Härtefallfonds und Fixkostenzuschuss verwiesen wurde.

„Uns geht es aber darum, solche Situationen in Zukunft zu verhindern“, so Puttner. Die Initiative fordert auf Bundes- und Landesebene klare Anlaufstellen für den künstlerischen Tanzunterricht, die auch in zukünftige Verhandlungen miteinbezogen werden. Denn die Studios unterscheiden sich rechtlich von den Tanzschulen, die einem eigenen Verband angehören und auch mit 15. Mai schon zwei Wochen vor den Studios wieder aufsperren durften.

Es herrsche trotz der Öffnung der Studios Gesprächsbedarf, so Puttner. „Viele Tanzarten dürfen noch immer nicht ausgeführt werden.“ Das gelte etwa für Salsastudios, denn die Tanzart basiert auf dem Partnerwechsel. Der Zwei-Meter-Abstand sei außerdem in kleinen Studios kaum einzuhalten. Und: „Die Leute verlangen natürlich für die Zeit des Lockdowns die Kursgebühren zurück“, so Puttner.
Einige Studioinhaber hätten ihre Mietverträge bereits kündigen müssen. Auch Puttner selbst sperrt ihr Studio in der Neubaugasse mit Ende Juli zu. „Ich muss die Notbremse ziehen.“

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