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Jean Kennedy Smith: Die letzte Schwester John F. Kennedys ist tot

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FILES-US-POLITICS-DEATHE-KENNEDYAPA/AFP/GETTY IMAGES/ROB KIM
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Jean Kennedy Smith war das letzte lebende Kind der berühmten Familie von Joseph P. Kennedy und Rose Fitzgerald. Sie arbeitete als Botschafterin an der Beilegung des Nordirland-Konflikts. Kennedy Smith ist nun im Alter von 92 Jahren verstorben.

Sie war die letzte noch lebende Schwester des früheren US-Präsidenten John F. Kennedy und spielte als Botschafterin eine wichtige Rolle bei der Beendigung des Nordirland-Konflikts: Im Alter von 92 Jahren ist Jean Kennedy Smith gestorben. "Sie hatte ein unglaubliches Leben", sagte ihre Tochter Kym Smith am Donnerstag dem US-Sender NBC News.

Kennedy Smith kam 1928 als achtes von neun Kindern von Joseph P. Kennedy und Rose Fitzgerald zur Welt. Unter ihren Brüdern waren der 1963 ermordete Präsident, John F. Kennedy, der fünf Jahre später ermordete Justizminister und Präsidentschaftskandidat Robert Kennedy und der Senator Ted Kennedy. Die Kennedys gelten als eine der einflussreichsten Dynastien in Politik und Gesellschaft der USA.

Bestellung durch Clinton

Anders als ihre Brüder hielt Kennedy Smith sich lange von der Politik fern. 1993 wurde sie dann vom damaligen Präsidenten, Bill Clinton, zur Boschafterin in Irland ernannt. Die Personalie sorgte zunächst für Stirnrunzeln - Kennedy Smith konnte mit ihrer unkonventionellen Herangehensweise aber Erfolge im festgefahrenen Nordirland-Konflikt erzielen.

So traf sie entgegen der offiziellen US-Politik regelmäßig Gerry Adams, den Anführer des politischen Arms der Untergrundorganisation Irisch-Republikanische Armee IRA, Sinn Fein. Kennedy Smith soll dafür gesorgt haben, dass Adams ein US-Visum erhielt und bei einem Besuch in den Vereinigten Staaten seine Vorstellungen von einem Waffenstillstand im Nordirland-Konflikt darlegen konnte.

Von Obama ausgezeichnet

Sie spielte auch eine wichtige Rolle auf dem Weg zu den Verhandlungen, die zum Karfreitagsabkommen von 1998 führten, das den Bürgerkrieg zwischen Katholiken und Protestanten in der britischen Provinz Nordirland beendete. In dem Konflikt waren mehr als 3500 Menschen getötet worden.

Präsident Barack Obama verlieh der Präsidentenschwester im Jahr 2011 die Presidential Medal of Freedom, die höchste Auszeichnung der US-Regierung für Zivilisten. 2016 hatte sie ihre Autobiografie veröffentlicht: "The Nine of Us - Growing Up Kennedy" ("Wir neun - Aufwachsen als Kennedy"). Sie hinterlässt vier Kinder und sieben Enkelkinder.

(APA/AFP/dpa)

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