Im Tagliamento bei Lignano Sabbiadoro: Hier schaukeln die Hausboote der Marina Azzurra.
Urlaub im Hausboot

Das Hotel schaukelt im Tagliamento

Italiens erstes Hausboot-Resort liegt auf dem Tagliamento nahe seiner Mündung in die Adria. Die Gäste teilen sich die Ruhe auf dem Wasser mit Reihern, Enten und Fröschen.

Die Ruhe selbst sind die Hausboote von Marina Azzurra. Doch Lignano und Bibione sind schnell mit dem Rad zu erreichen.
Die Ruhe selbst sind die Hausboote von Marina Azzurra. Doch Lignano und Bibione sind schnell mit dem Rad zu erreichen. Europa_Group_RE_Sr

Wenn der Tag sich neigt, erwacht der Fluss. Mittags brannte die Sonne auf Hafen und Hausboote und verlangsamte das Leben fast bis zum Stillstand. Jetzt beginnen Frösche zu lärmen. Von den Terrassen der Boote sind Stimmen zu hören und Gläser, die klingen. Über dem Wasser tanzen Libellen. Kaum bewegt es sich, bis ein Motorboot vorübertuckert. Auf der anderen Seite des Flusses sinkt die Sonne gemächlich auf die Ebene.
Das flache Hinterland der Adria ist mit Feldern, Wäldchen und schlichten Gasthöfen an schnurgeraden Landstraßen nicht das Erste, was Mitteleuropäern beim Gedanken an Italien einfällt. Trotzdem hat die Landschaft ihren eigenen Reiz. Es liegt nicht allein an dem, was Land, Fluss und Meer hervorbringen, wiewohl Spezialitäten wie mit süßsauren Zwiebeln und Pinienkernen angemachte Sardellen beweisen, dass man hier nicht weniger Sinn für die wichtigen Dinge im Leben hat als anderswo im Land. Es ist die Ruhe, die wirkt wie Medizin. Kaum lässt sie vermuten, dass touristische Zentren wie Lignano und Bibione von den Hausbooten des Resorts Marina Azzurra aus mit dem Fahrrad zu erreichen sind.

Tagliamento: Unregulierter Fluss auf weiten Strecken

Auf seinen letzten Kilometern umgibt den Tagliamento ein geschützter Naturraum. Hier das Öko-Resort Lino delle Fate.
Auf seinen letzten Kilometern umgibt den Tagliamento ein geschützter Naturraum. Hier das Öko-Resort Lino delle Fate. I.T.I._S.p.A.

Dass er sich wild mäandernd aus den Alpen in die norditalienische Tiefebene ergießt, ist dem Tagliamento ebenfalls nicht mehr anzusehen. Zweieinhalb Kilometer von hier fließt der Fluss, der Friaul-Julisch Venetien und das Veneto voneinander trennt, breit und träge in die Adria. Im links der Mündung gelegenen Lignano mit seinen Pinienhainen und breiten Stränden wird neben Italienisch und saisonalem Deutsch auch Friaulisch gesprochen. Am rechten Ufer, in Bibione, gebrauchen Einheimische untereinander einen venezianischen Dialekt. Im Sommer verbindet eine Fähre bei der Mündung Orte und Regionen.
Wichtiger als die geografische ist indessen seine ökologische Bedeutung. Bis ins zwanzig Kilometer landeinwärts gelegene Latisana verläuft der Wildfluss noch immer weitgehend unreguliert. Mit Inselchen und Uferwäldern bildet er ein Ökosystem, das den einen als künftiges Unesco-Biosphärenreservat gilt, bei anderen Träume von Bau- und Erschließungsprojekten beflügelt. Im geschützten Flussdelta ist die Biodiversität besonders hoch: 337 Pflanzenarten wurden hier identifiziert, viele von ihnen selten geworden oder bedroht. Hinzu kommen über fünfzig Vogelarten, Amphibien, Insekten – neben 200 Schmetterlingsarten auch zahlreiche durstige Mücken – sowie Eidechsen.

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