Justiz

Wie im Gefängnis ein Kinderpornoring aufgezogen werden konnte

Zuletzt auch im Parlament ein Thema: die Justizanstalt Wien Mittersteig.
Zuletzt auch im Parlament ein Thema: die Justizanstalt Wien Mittersteig.Roland Schlager / APA / pictured
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Verurteilte Sexualstraftäter hatten einen Kinderpornoring in der Justizanstalt Wien-Mittersteig aufgezogen. Ein Strafgericht hinterfragte nun die lockeren Haftbedingungen.

Wien. So etwas sei ihm in 26 Dienstjahren noch nicht untergekommen, sagte der Chefermittler am Freitag als Zeuge: „Wir waren sehr erstaunt, dass das in der Justizanstalt Mittersteig läuft.“ Auch Richter Stefan Apostol vom Straflandesgericht Wien zeigte Unverständnis: „Das Ganze blieb lange unbemerkt. Die Angeklagten konnten in den Wohngruppen machen, was sie wollten, sie konnten sich Kinderpornos anschauen, obwohl sie verurteilte Sexualstraftäter waren.“

Die Rede ist von einer Häftlings-Gruppe, die in dem besagten Gefängnis einen Kinderpornoring im Darknet hochgezogen hatte. Mit einem anstaltseigenen Laptop luden die Männer 9,47 Gigabyte an verbotenen Bildern und Videos hoch. Zwei Angeklagte – beide nach wie vor in geschlossenen psychiatrischen Abteilungen untergebracht – sind schon im Mai verurteilt worden (18 und vier Monate Freiheitsentzug). Zwei weitere Männer wurden am Freitag schuldig erkannt. Sie bekamen drei Jahre (nicht rechtskräftig) und fünf Monate Haft (rechtskräftig).

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