Unterwegs

Der fröhliche Eiswagen von Mr. Whippy als Fels in der britischen Corona-Brandung

Eiswagen von Mr. Whippy
Eiswagen von Mr. Whippy(c) imago images/PA Images (Kieran Cleeves via www.imago-images.de)
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Der frühe Nachmittag ist traditionell der Moment des stärksten Leistungsabfalls.

Wer zu viel zu Mittag gegessen hat, sehnt sich nach einem Verdauungsschläfchen. Wer nicht gegessen hat, dem geht die Energie aus. Welch ein Trost, dass just um diese Zeit jeden Tag Mr. Whippy mit seinem Eiswagen durch die Straßen zieht und seine Ware feilbietet. Wenn er lautstark die Kennmelodie anwirft, dann strömt die Kundschaft aus dem Haus und keiner will mehr abschlaffen.

Unverdrossen von allen Corona-Einschränkungen hat Mr. Whippy in den heute genau 90 Tagen seit Verhängung des Lockdowns in Großbritannien keinen Nachmittag verstreichen lassen, ohne jung und alt mit frischem Softeis, kühlen Getränken und ein paar aufmunternden Worten zu erfreuen. „Ich bin seit 26 Jahren unterwegs, aber so etwas haben wir noch nicht erlebt“, sagt der freundliche Eismann, der eigentlich Osman heißt und aus dem türkischen Teil Zyperns stammt. „Aber wir sind stark.“
In den ersten Wochen sei er mehr durch die Straßen gezogen, um seinen Kunden zu signalisieren: „Wir sind noch da und lassen uns nicht unterkriegen.“ Mittlerweile gehe das Geschäft schon wieder viel besser. „Wir verkaufen gut“, meint Osman. Die Regeln übers Abstandhalten würden Kunden kaum abschrecken. „Es gibt jede Menge Nachholbedarf.“
Aufs Geld schauen die genusslustigen Kunden derzeit weniger. „Viele nehmen jetzt noch etwas dazu, was sie früher nicht genommen hätten.“ Eines aber ist unverändert: „Unser Renner bleibt Vanillesofteis in der Tüte.“

aussenpolitik@diepresse.com

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