Skandale an der Börse gab und gibt es immer wieder. Die kriminelle Energie spornt mitunter zu fragwürdigen Höchstleistungen an.
Enron bezeichnete sich einst als „The World's Greatest Company“, also als die großartigste Firma der Welt. So fulminant der Aufstieg des US-Energiekonzerns auch war, so bitter war auch sein Ende. Im Jahr 2001 legten die Texaner nämlich die bis dahin größte Pleite der amerikanischen Firmengeschichte hin. Das börsenotierte Unternehmen hatte einen Schuldenberg von 30 Milliarden Dollar angehäuft und wusste diesen geschickt zu verstecken.
Die Bilanzen waren aufgeblasen, die Buchhaltung frisiert. Über ein Netz von Tochterunternehmen hat man es geschafft, abstruse Geschäftspraktiken zu verschleiern. Enron wandte Bewertungsmethoden an, die dazu führten, dass die ausgewiesenen Gewinne nicht mehr der Realität entsprachen. Als Enron unterging, kollabierte nicht nur der angesehene Wirtschaftsprüfer Arthur Andersen mit ihm. Auch die Enron-Mitarbeiter verloren Pensionsansprüche im Wert von rund zwei Milliarden Dollar. Der Skandal führte auch bei der amerikanischen Börsenaufsicht SEC zu einem Umdenken – sie mahnte von den gelisteten Konzernen künftig striktere Regeln ein.