Leitartikel

Der Zahltag für die Abdullah-Posse kommt erst

ABDULLAH-ZENTRUM IN WIEN
ABDULLAH-ZENTRUM IN WIENAPA/HERBERT NEUBAUER
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Österreich hätte sich besser überlegen sollen, worauf es sich beim Abdullah-Zentrum einlässt. Eine internationale Organisation erst nach Wien zu locken und dann rauszuwerfen geht gar nicht.

Der letzte Akt in der Posse um das König-Abdullah-Zentrum für interreligiösen und interkulturellen Dialog hat begonnen. Vor neun Jahren rollte Österreich der von Saudiarabien finanzierten internationalen Organisation den roten Teppich aus, jetzt wird sie aus dem Land komplimentiert. Die Reise geht nach Genf. In einer abschließenden Schlaumeier-Aktion wollen es die österreichischen Beamten aus der diplomatischen Feinspitz-Abteilung so aussehen lassen, als hätte das Dialogzentrum selbst entschieden, sein Hauptquartier anderswo aufzuschlagen. Im Außenamt setzt man darauf, dass den Saudis daran gelegen ist, ihr Gesicht zu wahren und allzu lauten Umzugslärm zu vermeiden. Das Kalkül könnte aufgehen, aber nur, bis die neuen Büros am Genfersee bezogen sind.

Vor ein paar Monaten schon hat ein nicht unbedeutender saudischer Funktionär seine österreichischen Gesprächspartner wütend darauf aufmerksam gemacht, dass ja auch die Organisation erdölproduzierender Länder (Opec) und der Opec-Fonds ihre Sitze nicht unbedingt in Wien haben müssten.

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