Interview

Vea Kaiser: „Ich habe Angst, etwas zu versäumen“

Die österreichische Schriftstellerin Vea Kaiser vor ihrer „Schreibstube“.
Die österreichische Schriftstellerin Vea Kaiser vor ihrer „Schreibstube“.Katharina Fröschl-Roßboth
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Das Thema „Kinder“ wird in unseren Breitengraden „gewaltig zerdacht“ und die Privatsphäre von Paaren nicht respektiert, sagt Vea Kaiser. Diese Beobachtung hat die Schriftstellerin gemacht, seitdem sie verheiratet ist. Warum sie keine Vorbilder hat und männliche Schriftsteller bei uns anders behandelt werden als weibliche, sagte sie der „Presse am Sonntag“.

Das also ist Ihr Schreibzimmer. Als Sie sagten, wir sollten uns hier treffen, dachte ich, Sie sprechen von Ihrem Arbeitszimmer in Ihrer Wohnung.

Vea Kaiser: Das ist mein ausgelagertes Schreibzimmer. Zu Hause hat das nicht gut funktioniert. Mein Mann hat mich letztlich rausgeschmissen.

Oh je . . .

Nein, nein, nur mit dem Schreiben.

Ach so. Und warum?

Bei uns war der Fernseher ein ganz großes Problem. Ich hasse Fernseher. Ich verachte es, wenn man sich sinnlos Sachen anschaut oder vor dem Fernseher einschläft. Als ich meinen Mann kennen gelernt habe, sind wir bald auf Weltreise gegangen. Nachdem wir uns im gemeinsamen Alltag eingefunden hatten, kurz vor der Hochzeit, habe ich festgestellt, dass er sich nach einem langen Nachtdienst nicht ins Bett legen oder etwas lesen, sondern fernsehen will. Das hat in mir solche Aggressionen hervorgerufen! Auch wenn ich weiß, dass er es zum Runterkommen braucht.

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