Corona

Neuerliches Schließen der Grenzen möglich

Außenminister Schallenberg schließt eine Rücknahme der Grenzöffnung nicht aus.
Außenminister Schallenberg schließt eine Rücknahme der Grenzöffnung nicht aus.APA/HARALD SCHNEIDER
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Außenminister Schallenberg schließt eine Rücknahme der Grenzöffnung nicht aus. Der AMS-Chef will Kurzarbeit ab Herbst einschränken.

Wien. Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) hat neuerliche Grenzschließungen in der Coronakrise nicht ausgeschlossen. „Nur dass wir jetzt Staaten auf Grün gesetzt haben, heißt nicht, dass wir die Situation nicht weiter genau beobachten“, sagte Schallenberg im Interview mit der Austria Presse Agentur. „Wenn es notwendig ist, werden wir natürlich auch wieder entsprechende Maßnahmen setzen.“ Aber natürlich sei es das Ziel, „dass es nicht wieder dazu kommt“, die Grenzen schließen zu müssen.

Am Samstag hat das Außenministerium jedenfalls eine Reisewarnung für drei weitere Länder ausgesprochen – neben Bangladesch und Chile auch für das als Urlaubsziel bei Österreichern beliebte Ägypten. Grund sind steigende Infektionszahlen in diesen Ländern bei gleichzeitiger schlechter gesundheitlicher Versorgung. Damit gibt es derzeit für 24 Länder eine Reisewarnung wegen der Coronapandemie.

Unterdessen wird in Österreich die Kurzarbeit nicht in dem erwarteten Ausmaß ausgeschöpft. Wie Herbert Buchinger, Vorstand des Arbeitsmarktservice (AMS) gegenüber dem „Profil“ sagt, schöpfen die heimischen Unternehmen die beantragte Kurzarbeit nur zur Hälfte aus: „Mehr als sechs Milliarden werden wir nicht brauchen“, sagt Buchinger – budgetiert sind zwölf Milliarden.

Ab Montag verhandeln Gewerkschaft, Arbeiterkammer und Wirtschaftskammer über eine Verlängerung der Kurzarbeit über den Herbst hinaus. Laut Buchinger sollte die Arbeitszeit künftig um höchstens 50 Prozent zurückgefahren werden dürfen, nicht wie derzeit um bis zu 90 Prozent. „Unternehmen, die bis Herbst keine Auslastung von 50 Prozent erreicht haben, müssen sich fragen, ob Kurzarbeit das Richtige für sie ist. Sie sollten dann besser ihre Personalstände anpassen“, so Buchinger.

Wegen der Coronakrise dürfte auch die Zahl der Bezieher der Mindestsicherung in Österreich steigen: Wien erwartet für 2020 einen „dramatischen Anstieg“, in einigen Bundesländern wie der Steiermark und Kärnten ist eine Zunahme bei den Beziehern bereits spürbar.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.06.2020)

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