Wunsch-Krimi

50-Jahr-Jubiläum „Tatort“ : „Und der Böse wird verhaftet“

In „Wenn Frauen Austern essen“ ermittelten Leitmayr und Batic (Udo Wachtveitl, l., und Miroslav Nemec) 2003 im Bordell.
In „Wenn Frauen Austern essen“ ermittelten Leitmayr und Batic (Udo Wachtveitl, l., und Miroslav Nemec) 2003 im Bordell.Bavaria Film GmbH/BR/Klick/Erika Hauri
  • Drucken

Der „Tatort“ sei „das Sonntagabend-Date“ mit dem Publikum, sagt ORF-Fernsehfilmchefin Katharina Schenk. Es darf derzeit jede Woche seinen Wunsch-„Tatort“ wählen.

Am Sonntag noch schnell einen Krimi schauen, bevor es ab ins Bett und in die neue Woche geht. Eine Million Zuschauer tun das, wenn ein Österreich-„Tatort“ auf dem Programm steht. Er ist Teil eines länderübergreifenden Phänomens – und einer der am längsten laufenden Krimireihen weltweit. Seit bald 50 Jahren läuft der „Tatort“ und erfreut sich in Deutschland, Österreich und der Schweiz ungebrochener Beliebtheit. „Der ,Tatort‘ ist wie das Sonntagabend-Date mit dem Zuschauer. Das ist ein Format, das sich bemüht, diese Beziehung lebendig zu halten – ein Prinzip, auf dem auch eine gute Ehe basiert“, sagt Katharina Schenk, Leiterin der ORF-Hauptabteilung Fernsehfilm. Dass diese Beziehung so lang hält, hängt auch daran, dass schon aufgrund der großen Zahl der Ermittler keine Langeweile aufkommen kann: 23 Teams listet die eigens für die Krimireihe eingerichtete Homepage der federführenden ARD derzeit auf. Voraussichtlich im Herbst kommen mit Anna Pieri Zuercher und Carol Schuler in Zürich zwei neue „Tatort“-Kommissarinnen dazu. Jedes Team hat seine Eigenheiten und Macken, die auch die regionalen Unterschiede hervorheben. „Der ,Tatort‘ ist immer lebendig geblieben. Da ist nichts Routine.“ Auch das macht eine gute Beziehung aus.


Fast alle Fälle gehen gut aus. Dass das Genre so beliebt ist (nicht nur im TV, sondern auch in Buchform – in Österreich werden mehr Krimis und Thriller als Sachbücher gekauft), erklärt Schenk mit der „dunklen Seite, die wir alle in uns tragen“. Die kann man bei einem Krimi ein bisschen herauslassen, indem man sich – ganz gefahrlos – fiktiven Verbrechen widmet. Ein kleiner Nervenkitzel also, der das Sicherheitsbedürfnis nicht ankratzt. „Fast alle Fälle gehen gut aus. Man versteht am Schluss, was passiert ist, und der Böse wird verhaftet.“ Kein Cliffhanger, der einem den Schlaf raubt (Binge-Watcher kennen das: Man kann nicht aufhören).

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.