Deutschland

VW-Sparte baut 5000 Stellen ab

Die Nutzfahrzeugsparte des Autobauers VW muss sparen.

Wien. VW will in der Sparte Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN) in den kommenden Jahren etwa 5000 Stellen im Stammwerk Hannover streichen und Teile der Fertigung nach Polen verlagern.

„Ein weiterer Hebel unseres Kostensenkungsplans ist, über natürliche Fluktuation am Standort Hannover die Belegschaft von 15.000 auf 10.000 Mitarbeiter zu reduzieren“, sagte VWN-Chef Thomas Sedran der deutschen Branchenzeitung „Automobilwoche“.

Nutzfahrzeuge für Gewerbekunden sollen demnach künftig in Polen gebaut werden oder vom neuen Partner Ford kommen. In Hannover verbleibt die Produktion teurerer Fahrzeuge wie Premium-Vans oder von 2022 an auch des vollelektrischen ID Buzz, heißt es in dem Zeitungsbericht.

Gewerkschaft ist besorgt

Sedran betonte, der Betriebsrat habe den Plänen zugestimmt, „indem wir aufgezeigt haben, dass man Nutzfahrzeuge für 20.000 Euro in Deutschland schlicht nicht mehr bauen kann, ohne daraufzulegen“. Gut ausgestattete Fahrzeuge böten hingegen für etwa 10.000 Mitarbeiter in Hannover eine Perspektive. „Gleichzeitig haben wir eine Arbeitsplatzgarantie bis Ende 2029 – all das natürlich mit dem Betriebsrat gemeinsam vereinbart“, sagte Sedran.

In Polen produziert VWN die Modelle Caddy, Transporter und Crafter. Auch E-Autos werden dort hergestellt. Im vergangenen Jahr liefen in den polnischen VW-Werken rund 270.000 Fahrzeuge vom Band.

Die Autokonzerne stehen unter Druck: Setzen sie keine weiteren Einsparungen um, gefährden sie ihre Zukunft. „Ich befürchte, dass dies schon bald flächendeckend zu massiven Auseinandersetzungen um Beschäftigung, Standorte, Entgelte und Arbeitsbedingungen führen wird“, so Jörg Köhlinger von der IG-Metall. (APA/Reuters)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.06.2020)

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