Epidemie

Corona-Cluster in Salzburg: Integrationsministerin Raab getestet

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Salzburg, Austria, Europe *** Salzburg, Austria, Europeimago images/Joana Kruse
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Die Kreise des neuen Clusters ziehen sich bis in die Ränge der Bundesregierung. Auslöser war eine Veranstaltung am Montag.

Es gibt einen neuen Corona-Cluster in Österreich, dessen Kreise sich offenbar bis zur Bundesregierung ziehen. So sind innerhalb von einer Woche nach einer Veranstaltung am Montag in der Stadt Salzburg bis Sonntagabend 14 Corona-Fälle aufgetreten. Nun musste sich auch Integrationsministerin Susanne Raab (ÖVP) einem Test unterziehen. Einen entsprechenden Bericht von "SN Online" bestätigte am Sonntagabend ein Sprecher der Ministerin. Er fügte hinzu, dass der Test negativ gewesen sei.

Die Infektionen gehen auf eine Veranstaltung am Montag in Stadt Salzburg zurück. Die Bezirksverwaltungsbehörde hat 30 Mitarbeiter abgestellt, die für die Aufarbeitung des neuen "Covid-Cluster A" sorgen. Die Stadt Salzburg geht von weiteren Fällen aus, nachdem sogar Kontaktpersonen der mittelbar gefährdeten Kategorie 2 erkrankt waren.

Getestet wurde Raab, weil sie am Freitag einen ganztägigen Arbeitsbesuch in Salzburg absolvierte. Dort nahm sie ihre im Februar wegen des Coronavirus-Ausbruchs unterbrochene "Integrationstour" durch Österreich wieder auf und hatte dabei offenbar Kontakt mit dem im Zusammenhang mit der Veranstaltung am Montag ermittelten Personenkreis.

Laut den SN ist unter den positiv Getesteten auch ein Gemeindepolitiker aus dem Pongau. Deswegen mussten mehrere weitere Gemeindepolitiker in Quarantäne, denn am Dienstagabend hatte eine Gemeindesitzung stattgefunden. Auch der Bürgermeister von Schwarzach, Andreas Haitzer (SPÖ), befindet sich demnach in Quarantäne.

Hick-Hack um Klubtreffen

Rund um das Treffen eines Klubs gab es am Wochenende auch politisches Hick-Hack. Sowohl im Büro von Landesrätin Maria Hutter (ÖVP) als auch im Amt der Landesregierung war jeweils ein Mitarbeiter positiv auf Covid-19 getestet worden. SPÖ-Partei- und Klubvorsitzender Walter Steidl warf der Landesregierung vor, der Umgang mit dem neuen Cluster sei "unprofessionell und gefährlich". Man habe zu spät über die Erkrankungen informiert. Steidl hinterfragte auch, warum man nur den Landesamtsdirektor getestet habe, nicht aber Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP), welcher Mitglied der Risikogruppe sei.

ÖVP-Landesgeschäftsführer Wolfgang Mayer konterte die Vorwürfe Steidls als "Verzweiflung über die aktuelle politische Bedeutungslosigkeit". Es seien umgehend Corona-Tests angeordnet worden, auch bei Personen, die keine Symptome gezeigt hätten. Das Land Salzburg beeilte sich daraufhin mit einer Meldung, dass sämtliche Regierungsmitglieder und deren Büro-Mitarbeiter ab Montag getestet werden, auch wenn keine Symptome vorliegen. Von Landeshauptmann Haslauer und dessen Stellvertreter Christian Stöckl sowie Landesrätin Hutter (alle ÖVP) und dem restlichen Büroteam wurde zuvor ein Abstrich genommen. Bei allen fielen die Ergebnisse negativ aus.

Bei der besagten Veranstaltung am Montag hatten sich laut dem Gastronomen des betroffenen Lokals 26 und nicht wie ursprünglich von Behördenseite vermeldet, 40 Teilnehmer befunden. Diese hatten das Haus durch einen Seiteneingang betreten, waren in einem Saal im ersten Stock von anderen Gästen abgeschirmt und waren in einem Saal untergebracht, der Platz für 80 Menschen biete. Zudem habe man auch die Tische mit Sicherheitsabstand aufgestellt.

(APA)

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