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Sorgen um Rettungspaket lassen Lufthansa-Aktien abstürzen

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Die Lufthansa fürchtet angesichts einer niedrigen Aktionärspräsenz auf der Hauptversammlung einen ungewissen Ausgang bis hin zu einer Insolvenzlösung.

Die Aktien der AUA-Mutter Lufthansa sind am Montag wegen Zweifel an einer erfolgreichen Rettung der Airline wieder stark unter Druck geraten. Sorgen um das Rettungspaket drückten die Anteile des Dax-Absteigers um fast 9 Prozent auf 9,28 Euro.

Heftige Verluste während des Coronacrashs hatten dazu geführt, dass die Papiere ihren Platz im deutschen Leitindex räumen mussten und seit diesem Montag dem MDax der mittelgroßen Werte angehören.

Die Lufthansa fürchtet angesichts einer niedrigen Aktionärspräsenz auf der Hauptversammlung an diesem Donnerstag einen ungewissen Ausgang bis hin zu einer Insolvenzlösung. Denn die Zustimmung zu den neun Milliarden Euro schweren Staatshilfen steht nach den Registrierungen der Anteilseigner mehr denn je auf der Kippe.

"Seit heute Nacht wissen wir, dass unsere Aktionäre weniger als 38 Prozent des Kapitals für diese Hauptversammlung angemeldet haben", hieß es in einem Brief von Lufthansa-Chef Carsten Spohr an die Mitarbeiter vom Sonntag. Damit sei nun eine Zweidrittelmehrheit nötig, "die nach jüngsten Äußerungen von wichtigen Aktionären insbesondere zu den Konditionen der Kapitalerhöhung nicht sicher erscheint."

Damit gemeint ist vor allem Lufthansa-Großaktionär Heinz Hermann Thiele, der zuletzt gut 15 Prozent der Anteile hielt und die Staatshilfen skeptisch betrachtet. Er sieht die vorgesehene Beteiligung des Bundes mit bis zu 20 Prozent der Lufthansa-Anteile kritisch und will Nachverhandlungen. Seine Zustimmung zum Rettungspaket ließ er offen. Das Unternehmen musste wegen der Coronakrise fast alle Flüge streichen und ist deshalb stark unter Druck.

(APA/dpa)

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