"New Start"

Kommt eine neue Atom-Ära ohne Regeln?

Vor schwierigen Gesprächen: Russlands Vizeaußenminister Sergej Rjabkow auf dem Weg ins Palais Niederösterreich.
Vor schwierigen Gesprächen: Russlands Vizeaußenminister Sergej Rjabkow auf dem Weg ins Palais Niederösterreich.APA/ALEXANDRA DEMCISIN
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In Wien verhandeln seit Montag die USA und Russland darüber, ob sie den Vertrag über die Reduzierung strategischer Atomwaffen verlängern sollen. Es schaut eher schlecht aus.

Mit äußerster Zurückhaltung begaben sich die die Delegationsleiter aus den USA und Russland, Marshall Billingslea und Sergej Rjabkow, am Montag ins Palais Niederösterreich in der Wiener Herrengasse, um die Zukunft der strategischen Atomrüstung ihrer Länder zu bereden. „Mal sehen“, erklärten die beiden nur schmallippig vor Journalisten. Am Dienstag soll die Öffentlichkeit über die Ergebnisse der Gespräche informiert werden. Worum geht es?

Die Ausgangslage

Die USA haben sich aus einer Reihe mit der Sowjetunion/Russland abgeschlossenen Abrüstungs- und Rüstungskontrollverträgen zurückgezogen: 2002 aus dem Vertrag über die Begrenzung von Raketenabwehrsystemen (ABM-Abkommen); 2019 aus dem Vertrag über die Abschaffung bodengestützter Mittelstreckenraketen (INF-Abkommen); dieses Jahr kündigten die Amerikaner den Rückzug aus dem Vertrag über den Offenen Himmel („open skies“) an, der den 34 Unterzeichnerstaaten gegenseitige Überwachungsflüge erlaubt. Es bleibt im Moment der Neue Vertrag über die Reduzierung strategischer Atomwaffen („New Start“) als letztes Bollwerk gegen eine ungeregelte und unkontrollierte Atomrüstung.

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US-Botschafter Trevor Traina, der Sonderbeauftragte der US-Regierung für Abrüstungsfragen, Marshall Billingslea, Peter Launsky-Tieffenthal, Generalsekretär im Außenministerium, der russische Vize-Außenminister Sergej Rjabkow und Russlands Botschafter in Österreich Dmitrij Ljubinskij
Atomwaffen

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