Lassen sich die Grünen von der ÖVP über den Tisch ziehen? Machtpolitisch jedenfalls nicht (mehr). In der Personalpolitik hat Werner Kogler - neuerdings wieder im Verein mit Stefan Wallner - sein Revier abgesteckt.
Einer der beliebtesten Vorwürfe an die Grünen, vorgebracht vor allem in den Sozialen Medien, befeuert von Vertretern und Sympathisanten der Oppositionsparteien, ist: Die Grünen würden sich von der ÖVP über den Tisch ziehen lassen. Im inhaltlichen Bereich kann man dazu durchaus geteilter Meinung sein. Im machtpolitischen Bereich trifft der Vorwurf aber nicht wirklich zu. Erst recht nicht seit Stefan Wallner wieder bei den Grünen eingeritten ist.
Wallner war von 2009 bis 2016 Bundesgeschäftsführer der Grünen gewesen, hatte dort mit seinem Mitstreiter Martin Radjaby erfolgreiche Wahlkampagnen – von Eva Glawischnigs Nationalratswahlen bis zu Alexander Van der Bellens Bundespräsidentenwahl – konzipiert und verantwortet. Die vergangenen Jahre hatte Wallner (wie Radjaby) auf Einladung von Andreas Treichl bei der Erste Bank verbracht. Und auch dort kräftig umgerührt - nicht immer zur Begeisterung seiner Mitarbeiter. Zu Beginn der Corona-Krise holte ihn Rudolf Anschober dann als Generalsekretär ins Gesundheitsministerium – und somit in die Politik zurück. Wallner war im Hintergrund einer der wesentlichen Koordinatoren der Bewältigung der Corona-Krise auf grüner Seite.