Kunststoffe

Borealis-Chef: "Corona hat gezeigt, dass man ohne uns nicht kann"

Die OMV wird weniger Treibstoffe und mehr Kunststoffe machen, sagt Borealis-Chef Alfred Stern.
Die OMV wird weniger Treibstoffe und mehr Kunststoffe machen, sagt Borealis-Chef Alfred Stern. HANS KLAUS TECHT / APA / picture
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Verschwinden in der EU nach dem Plastiksackerl auch die Plastikverpackungen? Verbote sind der falsche Weg, sagt Borealis-Chef Alfred Stern. Ein Gespräch über den Wert von Kunststoff, Müll im Meer, und den neuen Eigentümer OMV.

Die Borealis verdient Ihr Geld mit Chemie und Kunststoffen. Der Branche hängt in der Öffentlichkeit oft ein schlechtes Image nach. Wie lebt es sich damit?

Alfred Stern: Für uns ist klar, dass Kunststoffe essenzielle Werkstoffe für ein gutes und gesundes Leben im 21. Jahrhundert sind. Die Coronakrise hat gezeigt, dass man ohne unsere Produkte nicht sein kann. Borealis erzeugt Materialien für Schutzanzüge, Mund-Nasenschutz und Verpackungen. Und die Nachfrage ist hoch. Erinnern Sie sich: Die Wurst- und Käsetheken in den Supermärkten waren gesperrt. Die Menschen haben großen Wert auf hygienische Verpackung von Lebensmitteln gelegt. Insofern kann man gut damit leben. Aber wir haben ein Kunststoffabfall-Problem. Weltweit landet zu viel vom Kunststoff-Abfall in der Natur. Das Problem muss gelöst werden.

Die EU versucht das, indem sie den Verbrauch von Kunststoff stark einschränkt. Trinkhalme und Plastiksackerln sind verboten. Beim Granulat für Kunstrasenplätze und Plastikverpackungen prüft die EU ein Verbot. Ist das der richtige Weg?

Verbote sollte man auf ein Minimum beschränken, denn Verbote schränken die Kreativität und die Innovation ein. Es ist ja gerade in Europa nicht so, dass nicht getan würde. Überall sind Deponien mit Kosten verbunden, Produzenten sind in der Pflicht, es gibt Pfandsysteme. Diese Bereiche müssen gestärkt werden statt alles zu verbieten.

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