Leitartikel

Wirecard und die Schande der Deutschland AG

Wirecard verteilt intern die Zustaendigkeiten neu und entmachtet Chef Markus Braun. Der Zahlungs?dienst?leister reagier
Wirecard verteilt intern die Zustaendigkeiten neu und entmachtet Chef Markus Braun. Der Zahlungs?dienst?leister reagierimago images/Sven Simon
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Der Bilanzskandal um den DAX-Konzern legt eine Reihe von regulatorischen Schwächen offen, die dringend repariert gehören. Nicht nur in Deutschland.

Er hätte das, sagte der deutsche Wirtschaftsminister, Peter Altmaier, überall erwartet, nur nicht in Deutschland. Tatsächlich ist es für die offenbar zu Unrecht weltweit als Muster der Seriosität gefeierte „Deutschland AG“ mehr als peinlich, dass nach dem Großskandal um die Zustände beim Fleischverarbeiter Tönnies jetzt auch noch ein filmreifer Kriminalfall beim hochgehypten DAX-Unternehmen Wirecard aufpoppt. „Eine Schande“, da hat der Chef der deutschen Finanzmarktaufsicht in weiser Selbstkritik schon recht.

Mehr zum Thema im "Presse"-Podcast 1848:

In der aktuellen Folge analysiert Gerhard Hofer, Wirtschaftschef der „Presse“ im Gespräch mit Anna Wallner den Wirecard-Krimi.

Gleich anhören hier.

Bei Kritik an solchen Zuständen aus dem Land von Bawag und Hypo Alpe Adria sollte man den Ball zwar flach halten. Zumal der gegen eine Millionenkaution auf freien Fuß gesetzte Wirecard-Exchef Markus Braun als für „Zukunftsfragen“ zuständiges Mitglied des im hiesigen Bundeskanzleramt angesiedelten ÖVP-Thinktanks Think Austria ja auch noch ein prominenter Kurz-Berater ist. (Großspender)-Leistung muss sich eben lohnen!

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