Mitarbeiter eines Geflügelzüchters in Niedersachsen wurden positiv getestet. Österreich verhängt eine partielle Reisewarnung für Nordrhein-Westfalen.
Nach dem Skandal rund um die Tönnies-Fleischfabrik in Rheda-Wiedenbrück berichten deutsche Medien über einen weiteren Corona-Ausbruch in einer Schlachterei. In Wildeshausen in Niedersachsen hatten 23 von 50 getesteten Mitarbeiter ein positives Testergebnis, wie das Unternehmen mitteilte. Der Schlachthof produziert für den Geflügelzüchter PHW, die bekanntesten Marken sind „Wiesenhof“ und „Bruzzzler“.
Insgesamt hat der Betrieb in Wildeshausen etwa 1100 Mitarbeiter. Die aktuellen Testungen waren nicht die ersten, bereits Anfang Juli wurden die Mitarbeiter auf das Coronavirus getestet – ein Ergebnis sei positiv gewesen. Von den nun positiv getesteten Mitarbeitern hatten damals alle, bis auf eine Person, ein negatives Ergebnis, so das Unternehmen.
Erst am Dienstag hat der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet einen Lockdown über den gesamten Kreis Gütersloh verhängt, als Reaktion auf die Coronavirus-Fälle im Fleischbetrieb Tönnies. „Wir führen wieder eine Kontaktbeschränkung wie im März ein“, sagte Laschet. Das neue Sicherheitspaket solle bis zum 30. Juni gelten. Neue Maßnahmen solle es auch im benachbarten Kreis Warendorf geben, diese sollen dort aber nicht flächendeckend gelten. Blieben die Zahlen der Infizierten außerhalb der Schlachthof-Belegschaft aber niedrig, könne es bald eine Rückkehr zur Normalität geben.
Österreich hat indessen für Nordrhein-Westfalen eine partielle Reisewarnung verhängt. "Vor allem unser Nachbarland Deutschland mit der Region Nordrhein-Westfalen hat gezeigt, wie schnell es zu einer weiteren dramatischen Situation kommen kann", sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz nach einer Kabinettssitzung der Regierung.
(ag.)