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CARE zu COVID-19: Katastrophale Folgen für zwölf Millionen Mütter in Hochrisikoländern

Peter Caton/CARE USA
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Lockdowns und eingeschränkte gesundheitliche Versorgung machen Schwangere weltweit zur besonderen Risikogruppe

Infolge der COVID-19-Pandemie zeichnet sich ab, dass die Mütter- und Säuglingssterblichkeit in Hochrisikoländern ansteigt. Das geht aus einer Analyse der Hilfsorganisation CARE hervor, die auf Daten des INFORM-Risikoindex beruht.

Besonders betroffen dürften die acht Länder mit den höchsten gesundheitlichen Risiken weltweit sein: In Somalia, Afghanistan, der Demokratischen Republik Kongo, der Zentralafrikanischen Republik, Südsudan, dem Tschad, Haiti und Burundi leben rund 12 Millionen Mütter und mehr als 1,6 Millionen schwangere Frauen. Sie drohen unter den Einschränkungen der medizinischen Grundversorgung sowie durch Ernährungsunsicherheit besonders zu leiden.

„In vielen Ländern Afrikas ist die Nutzung von medizinischen Einrichtungen seit dem Ausbruch von COVID-19 aufgrund von Lockdown-Maßnahmen erheblich zurückgegangen”, erklärt Andrea Barschdorf-Hager, Geschäftsführerin von CARE Österreich. „Gerade Schwangere und Mütter sind aber auf einen uneingeschränkten Zugang zu Gesundheitseinrichtungen angewiesen. Fehlt dieser, könnte die schon jetzt sehr hohe Müttersterblichkeitsrate in einigen Regionen weiter steigen. 

Uganda: Hausgeburten und Todesfälle im Lockdown

Auch in Uganda, einem Schwerpunktland der österreichischen Entwicklungszusammenarbeit, starben im Jahr 2017 pro 100.000 Geburten 375 Frauen. In Österreich starben bei derselben Anzahl von Geburten laut WHO nur fünf Frauen. Das Risiko, während einer Geburt ums Leben zu kommen, liegt damit in Uganda 75-mal höher als in Österreich. Erfahrungen im Umgang mit anderen Viruskrankheiten auf dem afrikanischen Kontinent, wie zuletzt mit Ebola, zeigen, dass die Mütter- und Säuglingssterblichkeit während Epidemien deutlich zunimmt.

Ein Analyse der COVID-19-Folgen im Norden Ugandas, wo CARE im Rahmen einer strategischen Partnerschaft mit der Austrian Development Agency (ADA) das mehrjährige Projekt WAYREP zur Stärkung von Frauen und Mädchen durchführt, belegt das. Eine Frau berichtet darin vom Tod einer Schwangeren während der Wehen: „Sie starb nicht aus Fahrlässigkeit, sondern nur daran, dass es keinen Transport gab, um sie ins Krankenhaus zu bringen, da zu diesem Zeitpunkt alle öffentlichen Verkehrsmittel wegen der Gefahr von COVID still standen.”

Gemeinsam mit lokalen Organisationen setzt sich CARE dafür ein, dass grundlegende Gesundheitsdienstleistungen für Frauen auch in Krisenzeiten gewährleistet werden. Entscheidend dafür ist, dass mehr Frauen in die lokalen Corona-Task Forces aufgenommen werden, um die Maßnahmen zur Bewältigung der Pandemie mitgestalten zu können.

Nähere Informationen zum WAYREP-Projekt, das von der ADA und CARE im Norden Ugandas durchgeführt wird, finden sie hier.


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