Nachhaltigkeit neu normieren

Vor Corona war der Begriff in aller Munde, jetzt braucht es eine Erweiterung von Nachhaltigkeit – um Resilienz.

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Vor Corona haben drei Buchstaben zunehmend die Wirtschafts- und auch Investmentwelt geprägt: ESG oder Environment Social Governance. Der Begriff steht für Nachhaltigkeitskriterien in den Bereichen Umwelt, Soziales und (verantwortungsvolle) Unternehmensführung. Er beschreibt einerseits, inwieweit ein Unternehmen diese Aspekte berücksichtigt, ist aber andererseits auch eine Investmentstrategie, die für die Auswahl von potenziellen Unternehmen herangezogen werden kann. In Europa hat ESG durch die EU-Kommission und ihre Empfehlungen einen starken Aufschwung erlebt. So hat sich etwa in Österreich das Kapital, das nach Nachhaltigkeitskriterien veranlagt ist, von 21 Milliarden Euro (2018) auf 30 Milliarden im Jahr darauf gesteigert. Und dann kam Corona.

Nach einer „Schrecksekunde“ hat die Politik schnell betont, dass die Unterstützungsmaßnahmen nach der Pandemie auch ESG-Kriterien verfolgen müssen. In Österreich wurde das besonders sichtbar beim Hilfspaket für die AUA, bei dem mit Ticketsteuer und Transfer der Kurzstrecke auf die Bahn ökologische Vorgaben eingeflossen sind. Gut so. Doch braucht es für die Zukunft eine strategische Neuausrichtung von Nachhaltigkeit. Sonst besteht die Gefahr, dass nur punktuelle Maßnahmen gesetzt werden ohne Blick auf deren Zusammenwirken. Die Coronakrise wirkt auch hier disruptiv; es braucht daher eine zusätzliche Dimension, die „Corporate Resilience“.

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