Ausstellung

Als Nonne beseelte sie die Pop–Art

Courtesy Corita Art Center, Immaculate Heart Community, Los Angeles
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Sister Corita war in den 1960er-Jahren ein Star der Pop-Art-Szene. Danach wurde sie weitgehend vergessen. Das Taxispalais in Innsbruck widmet ihr jetzt eine Personale.

Nonnen-Künstlerin wurde sie genannt, und sie war eine Berühmtheit: Sister Corita. Sie lebte in einem Kloster in Los Angeles, unterrichtete dort Kunst und produzierte ihre radikalen Siebdrucke. Ihr Thema war soziale Gerechtigkeit, ihre Motive, ihr Material nahm sie aus der Werbung und allgemein der Konsumwelt. 1967 kam sie damit auf das Cover der „Newsweek“, 1969 verließ sie, auf dem Höhepunkt ihres Ruhms, das Kloster. Danach änderte sich ihre Bildsprache, alles wurde lieblicher und ordentlicher. Als sie 1986 verstarb, war Corita Kent nahezu vergessen – ein Schicksal, das sie mit anderen Künstlerinnen der Pop-Art teilt.

Die Kunsthalle Taxispalais in Innsbruck stellt sie jetzt in einer Einzelausstellung wieder vor. Ihre Kunst ist ganz ihrer Zeit verpflichtet, typische Pop-Art. Aber ganz anders als ihre männlichen Kollegen basieren ihre Werke auf spirituellen Werten: Glaube, Liebe, Hoffnung. Immer wieder entdeckt man diese drei Worte, meist kombiniert mit Bildmotiven aus dem Alltag. Vor allem verwendete sie Siebdruck, eine Technik, die sie sich selbst beigebracht hatte. Anfangs dominierten überhaupt religiöse Motive, bis 1962 zwei Erlebnisse ihre Kunst veränderten, ihr den Weg in die künstlerische Freiheit öffneten: der Besuch einer Ausstellung von Andy Warhol und das Zweite Vatikanische Konzil, das eine Öffnung der Kirche zur Welt propagierte.

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