Polizei-Großeinsatz

Demonstration eskaliert: Hubschrauber kreisten über Wien-Favoriten

Eine Demonstration kurdischer Frauen wurde in Wien-Favoriten offenbar von Anhängern der türkisch-nationalistischen Gruppe „Graue Wölfe“ gestört. Auch ein Grundwehrdiener in Uniform sorgte für Aufregung.

Es war ein turbulenter und vor allem lauter Abend in Wien-Favoriten. In den Abendstunden kreisten mehrere Hubschrauber über dem Viertel zwischen Keplerplatz, Reumannplatz bis hin zum Wiener Hauptbahnhof. Eine Demonstration einer kurdischen Frauengruppe wurde Mittwochabend offenbar von der türkisch-nationalistischen Gruppe „Graue Wölfe“ gestört, außerdem soll es nach 20 Uhr laut Medienberichten auch zu einer Schlägerei gekommen sein. Das wollte die Polizei aber nicht bestätigen. Ein Sprecher erklärte aber nach 23 Uhr, dass die Situation unter Kontrolle sei. "Es ist relativ ruhig."

Es habe zwar keine Schlägerei, aber sehr wohl eine größere Menschenansammlung gegeben. Daher sei die Polizei nicht zuletzt wegen der Coronakrise mit einem großen Aufgebot ausgerückt. An Ort und Stelle hätten dann zwei "rivalisierende Gruppen räumlich getrennt werden müssen". Eine Person sei vorübergehend festgenommen worden.

Eine Gruppe kurdischer Demonstrierender brachte sich laut Augenzeugen ins Ernst-Kirchweger-Haus in der Gudrunstraße in Sicherheit - ein seit den 1990er-Jahren von der linksautonomen Szene besetztes Gebäude. Auf einem Bild, das die Grüne Nationalrats-Abgeordnete Berîvan Aslan auf Twitter teilte, war zu sehen, wie einige Personen hinter einer Polizeisperre den Wolfsgruß zeigten. Eine nationalistische Geste, die in Österreich seit 1. März 2019 verboten ist.

Wie mehrere Medien berichteten, war laut Bundesheer-Sprecher Michael Bauer bei einer der beiden Demonstrationen ein Grundwehrdiener in Uniform anwesend. Er soll die Amtshandlung der Wiener Polizei gestört haben, weshalb die Beamten das Bundesheer kontaktierten. Die Militärpolizei rückte aus.

Hubschrauber im Einsatz

Laut einer Augenzeugin waren bei dem Einsatz in der Fußgängerzone in der Nähe des Viktor-Adler-Markts in Richtung Innenstadt mindestens neun Polizeiautos und ein Hubschrauber im Einsatz.
"Polizisten standen auf der Favoritenstraße Rücken an Rücken, damit sie beide Seiten im Blick haben."

Laut "oe24.at" gab es mindestens einen Verletzten, der in ein
Krankenhaus eingeliefert wurde. Da ein Soldat in Bundesheer-Uniform die Arbeit der Polizei behindert habe, sei auch eine Militärstreife ausgerückt, meldete das Portal "www.heute.at". Wie die Polizei gegenüber der APA angab, löste sich die Situation ab 23 Uhr aber sukzessive auf.

(Red.)

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