Wiener Festwochen starten am 26. August Rumpfausgabe

Festwochen 2020
Festwochen 2020Kaupo Kikkas
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Nun wird es doch noch mehr als eine digitale Ausgabe der Festwochen geben. Real zu erleben: Anne Teresa De Keersmaeker, William Forsythe oder Marlene Monteiro Freitas.

Ihre eigentliche Ausgabe 2020 hatten die Wiener Festwochen coronabedingt abgesagt. Seit 16. Mai verbreitet man immerhin virtuell täglich ein wenig Festivalfeeling. Nun steht fest, dass die Festwochen heuer doch noch auch ganz real zu erleben sein werden - in Form einer Rumpfausgabe, die ab 26. August für einen Monat unter dem Titel "Festwochen 2020 reframed" stattfindet.

Die meisten der ursprünglich geplanten Uraufführungen bleiben zwar auf 2021 verschoben. Aber 15 Produktionen sollen nun bis 26. September zu sehen sein, wobei das Museumsquartier mit den Hallen E und G Hauptspielstätte ist - neben ungewöhnlicheren Orten wie dem Beethovenplatz oder dem "USUS am Wasser" in Floridsdorf.

Interpretation von Bachs "Goldberg Variationen"

Programmatisch stellt man etablierte Größen neben Newcomer. So ist etwa gleich an den ersten drei Tagen des Festivals die große Choreografin Anne Teresa De Keersmaeker mit ihrer Interpretation von Bachs "Goldberg Variationen" im Museumsquartier zu erleben, während ihr nicht minder prominenter Kollege William Forsythe am 9., 10. und 11. September mit "A Quiet Evening of Dance" alte und neue Werke amalgamiert. Und auch Marlene Monteiro Freitas ist ab 3. September wieder in Wien zu erleben - mit ihrer neuen Produktion "Mal - Embriaguez Divina".

Fünf arbeitslos gewordene Vogelscheuchen

Eher im Theaterbereich angesiedelt ist das am 30. August startende Projekt "Farm Fatale" des Franzosen Philippe Quesne, der fünf arbeitslos gewordene Vogelscheuchen ins Zentrum rückt. Wie dieser Bauernhof der besonderen Art ist auch Boris Nikitins Soloprojekt "Versuch über das Sterben" im Museumsquartier zu erleben. Darin behandelt der Regisseur und Autor den Tod seines Vaters und verbindet in seinem Text Fiktion mit Erlebtem.

Eher am Ende der besonderen Wiener Festwochen steht dann ab 14. September "Dragon" des chilenischen Theatermachers Guillermo Calderon, der schon wiederholt in Wien zu Gast war. Das Stück zeigt eine Gruppe politisch aktiver Kunstschaffender und thematisiert dabei die Aufgabe der Kultur in Zeiten ideologischer Kämpfe. Und auch die Performance, die Musik oder die Visual Arts kommen zu Ehren, wenn etwa Thomas Geiger am 4. September unter dem Titel "Bust Talk mit Ludwig van Beethoven" mit der Büste des Komponisten vor dem Wiener Konzerthaus spricht, am 12. September das ursprünglich zum Festivalabschluss geplante Vorhaben "War Last Time, This Time, Next Time" einen Mix aus Workshops, Performances und Musik an die Neue Donau lädt oder am 13. September ein Konzertabend im Museumsquartier angesetzt ist, zu dem unter anderem Komponist Bernhard Gander oder die Avantgarde Metalgroup Gravetemple beitragen.

"Sorgfältig zusammengestellt, bekommt diese kleine, aber beeindruckende Auswahl an Werken im transformativen Kontext, den wir gerade erleben, eine besondere Resonanz", so Festwochen-Intendant Christophe Slagmuylder in einer Aussendung.

(APA)

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